Warum gibt es eigentlich die Musikrichtung Heavy Metal und wo kommt diese Musik eigentlich her? Diese Frage hat sich Sam Dunn, der ja schon mit seinem Werk „A Headbanger’s Journey” für Aufsehen gesorgt hat, gefragt und ist der Heavy Metal Kultur in elf Episoden auf den Grund gegangen.
Den Beginn macht Dunn beim Pre-Metal, wobei er hier weit zurückgehen muss. Die Wurzeln des Heavy Metal liegen wie bei allen anderen Musikrichtungen auch im Blues und Soul und schließlich im Rock ‚n‘ Roll. Die letzten Schritte zum Heavy Metal kamen dann aus England mit den härteren Tönen von Black Sabbath und Deep Purple.
Doch bevor Dunn sich weiter mit England befasst, macht er einen Abstecher in die USA. Dort geht er in der zweiten Episode der Serie „Early Metal Part 1: US” den Grundsteinen des Heavy Metal in den USA auf den Grund und trifft dort vor allem auf Ted Nugent & The Amboy Dukes, The Frost, Iggy & the Stooges und auf die damals völlig neuartigen MC5.
Aus den USA geht es dann direkt rüber nach Großbritannien um dort die Wurzeln des Heavy Metal zu ergründen. In „Early Metal Part 2: UK” findet Dunn den Beginn des Heavy Metals in Form von Led Zeppelin, Deep Purple, Black Sabbath aber vor allem in Judas Priest.
In der vierten Episode schaut sich Dunn den „Shock Rock” an, der das Genre völlig verändert hat. Seien es Alice Cooper oder Kiss, welche die Grundlagen gelegt haben, oder Arthur Brown. Alle haben durch ihr Auftreten die Fans schockieren wollen. Doch auch in späteren Jahren wurde das Shock Genre Beispielsweise durch King Diamond, oder Venom bedient. Einen absoluten Höhepunkt hatte es dann mit Marylin Manson, der sogar für das Columbine Massaker verantwortlich gemacht wurde. Doch auch zwei „neuere” Bands dürfen in dieser Reihe nicht fehlen – die Rede ist dabei von Slipknot und Rammstein, die immer noch in diesem Genre angesiedelt sind.
Danach geht es zurück nach England um dem „New Wave of Britisch Heavy Metal” einen Tribut zu sollen. Die bekannteste Band aus dieser Epoche ist Iron Maiden, doch auch Motörhead, Diamond Head, Judas Priest Saxon und Def Leppard gehören dazu und haben den Sound geprägt.
In der sechsten Episode beschäftigt sich Sam Dunn dann mit dem rasend schnellen Aufstieg und dem ebenso schnellen Abstieg des „Glam Metal”. Bands wie Mötley Crue oder Posion waren die Aushängeschilder dieser Bewegung. Doch der Stern des Hair Metals verblasste mit dem Auftauchen von Guns N‘ Roses und Grunge.
Bevor sich Dunn aber letzterem zuwendet macht er noch einen Abstecher in die Bay Area um den Einfluss des „Thrash Metal” aufzudecken, Dieser hatte seinen Höhepunkt vor allem in den 1980er Jahren, als Bands wie Metallica, Megadeth, Anthrax und Slayer die ersten Alben veröffentlichten. Eine dieser Bands war es dann auch, die für den langsamen Untergang des Genres verantwortlich war, obwohl Thrash Metal immer noch lebt und es all diese Bands immer noch mehr als erfolgreich gibt.
Nun folgt der „Grunge” die Bewegung die sich eigentlich vom Metal absetzen wollte, dennoch viel zur Entwicklung des Heavy Metal beigetragen hat. Bands wie The Melvins, Soundgarden, Nirvana, Pearl Jam und Alice in Chains hatten alle ihren eigenen Stil, den man heute noch in den Alben von Creed und Nickelback, die als post-Grunge bezeichnet werden, wiedererkennen kann.
Eines der seltsamsten Metal Genre für Sam Dunn ist das in tief in Deutschland verwurzelte „Power Metal”. Um dieser Richtung auf den Grund zu gehen muss Dunn zuerst einmal das Gefühl des Power Metals verstehen und auch den Zusammenhang zwischen klassischer Musik und dem Geschichtenerzählen mit den Texten. Als Paradebeispiel dienen ihm hier Blind Guardian, HammerFall, Helloween, DragonForce und die Finnen von Nightwish.
In der vorletzten Episode der DVD schaut sich Dunn den Einfluss des „Progressive Metals” an. Die Wurzeln reichen hier sehr tief und die meisten Bands werden vom Progressive Rock der 1970er Beeinflusst wie Genesis, Yes oder King Crimson. Doch auch Rush und Queensryche spielen eine große Rolle. Die Hauptbands die Dunn in diesem Genre aufzählt sind Tool, Dream Theatre, Mastodon, Meshuggah und The Dillinger Escape Plan.
Abschließend wirft Dunn noch einen Blick in die „Nu Metal” Ecke. Eigentlich war dies ein aufstrebender Musikzweig, doch eine Band hat es für alle anderen durch den Auftritt beim Woodstock Festival 1999 kaputt gemacht. Die Grundlagen für diese Musikrichtung kann man in Anthrax und im „Roots” Album von Sepultura finden. Dazwischen kamen aber noch Rage Against the Machine, die harte Gitarrenriffs mit Hip-Hop Elementen verbanden. Erst mit Kron und den Deftones wurde das Genre dann so richtig belebt und hatte dann seinen Höhepunkt sowie sein Ende mit Limp Bizkit. Die Bands gibt es immer noch, der Begriff wird nicht mehr benutzt und die Nachfolger des Genres sind Bands wie Linkin Park oder Disturbed.
„Metal Evolution” ist das Starterset für jeden Musikinteressierten. Viele Hintergrundinformationen über die Metalgenres, aber auch über die Metalheads bieten ein komplettes Paket, welches zeigt, das Heavy Metal nicht nur aus Gewalt und Zerstören besteht. Für Heavy Metal Fans ist diese DVD ein Muss. Die DVDs kommen in einem Steelbock welches einem Verstärker gleicht und ist somit neben den ganzen Informationen auch etwas für die Augen. Auch mir als einem Fan der Szene haben sich durch diese Dokumentation noch weitere Wege geöffnet und einige Verbindungen sind mir auch jetzt erst wirklich klar geworden (wie Beispielsweise Slayers Ausflug in den Nu Metal). Ein kleines Manko hat die Veröffentlichung, da die Episoden leider nicht in der richtigen Reihenfolge sind.