Eigentlich hat Alex Godman (James Norton) alles was er möchte. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann in London und lebt verhältnismäßig gut. Er hat mit Rebecca (Juliet Rylance) eine Freundin, die ihn liebt und sein Leben könnte gar nicht besser sein. Seine Familie musste vor einigen Jahren dank eines Zwischenfalls mit dem Konkurrenten Vadim Kalyagin (Merab Ninidze) Russland verlassen, lebt seitdem aber auch in einem Penthouse in London. Plötzlich ändert sich die Situation aber. Sein Onkel Boris (David Dencik) hat einen Mordanschlag auf Kalyagin ausüben lassen und versucht nun seine Geschäfte zu übernehmen.
Dumm nur, dass Kalyagin überlebt hat und nun blutige Rache sucht. Alex befindet sich gerade bei seinem Onkel, der ihn in seine Pläne und seine Arbeit mit Semiyon Kleiman (David Strathairn) einweihen möchte, als Boris von zwei russischen Auftragskillern ermordet wird. Alex kann knapp entkommen und seine Eltern warnen, die sich sofort verschanzen und die Polizei alarmieren. Kurz darauf wird Alex von Kleiman kontaktiert, der ihm sein Geschäftsmodell vorstellt. Da es Alex eigenem Unternehmen im Moment nicht gut geht, nutz er Kleiman als Investor, betätigt sich aber dennoch im Hintergrund als Geldwäscher für den Geschäftsmann.
Dieses bleibt natürlich nicht unbemerkt und schon bald werden Alex Mitarbeiter auf die Unregelmäßigkeiten in den Transfers aufmerksam. Schnell findet er eine Lösung indem er einen Hacker engagiert, der diese Transferverläufe verschlüsselt, so dass Alex mit weißer Weste dasteht. Gleichzeitig gelingt es Alex, Kalyagins Geschäfte zu stören und sogar seinen Markt abzugrasen. Ein Vorstoß, den Kalyagin nicht dulden kann und schon bald befindet sich der einst so saubere Geschäftsmann Alex Godman in einem Krieg um Geld, Drogen und Prostitution wieder, welcher über die ganze Welt verstreut ist.
Die Serie „McMafia“ von Hossein Amini (Drive) und James Watkins (Eden Lake) fängt eigentlich an, wie ein typischer Wirtschaftskrimi. Schnell ändert sich aber das Klima der Serie, so dass man als Zuschauer sieht, wie Protagonist Alex Godman sich durch die Ratschläge seiner Geschäftsfreunde nicht nur immer weiter in die kriminellen Geschäfte verstrickt, sondern auch selbst beginnt eigene Pläne zu verfolgen. Schnell ist ein weltweites Imperium aufgebaut, welches durch immer weitere Kontaktpersonen und „Geschäftsfreunde“ ausgeweitet wird. Das Ziel ist aber nicht nur die Vermehrung des Geldes, sondern auch ganz einfache Rache. Leider kann auch dieses manchmal schnell ausarten.
Die Handlung der Serie basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch des BBC-Journalisten Misha Glenny, der die Machenschaften der neuen Kriminellen aufgedeckt und herausgestellt hat, dass es nicht mehr nur dieses typische Mafiadenken gibt, sondern sich durch neue Technologien und das ständige Fortschreiten der Globalisierung auf der ganzen Welt ausbreitet. Dabei stehen nun nicht mehr die typische Brutalität und das klassische Einschüchtern im Vordergrund, sondern geschicktes Geschäftsdenken und vor allem die richtigen Kontakte.
„McMafia“ zeigt in interessanter Weise, wie einfach es sein kann sich dem organisiertem Verbrechen anzuschließen und mit dem gewissen können nicht nur ein kleines Rad im großen Getriebe zu sein. Die Serie brauchte etwas Zeit um richtig in die Gänge zu kommen, hat aber dann einiges an Spannung dazugewonnen. Es war sehr interessant den Werdegang von Alex Godman zu verfolgen und auch zu sehen, was kriminelle Machenschaften aus einem Mann machen können. Was die Serie vor allem interessant gemacht hat, war der Sprachenmix, der wirklich gezeigt hat, dass Kriminalität in der heutigen Zeit keine Grenzen mehr hat.
Die Blu-ray Version der Serie ist bei Polyband in einer Special Edition erschienen. Diese beinhaltet neben den drei Discs auch noch ein Postkartenset sowie ein mehr als ausführliches Booklet, in dem nicht nur interessante Hintergrundinfos zur Serie zu finden sind, sondern auch über das Buch von Misha Glenny. Ein nettes Extra zu einer interessanten Serie.