Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts erhalten die beiden Entdecker Meriwether Lewis und William Clark vom damaligen Präsidenten der USA Thomas Jefferson den Auftrag einen Landweg zur Pazifikküste und wieder zurück zu finden. Dabei mussten die beiden Männer und ihre 333 Mann starke Crew durch bisher unentdeckte Gebiete reisen und auch den Erstkontakt mit den unterschiedlichen Indianerstämmen herstellen.
So die offizielle Geschichte. „Manifest Destiny“ (zu Deutsch: offensichtliche Bestimmung) zeigt die wahre Geschichte hinter der Mission. Denn eigentlich sollen die beiden Entdecker das Land nach neuen Lebensformen und nach Kreaturen absuchen, die dafür sorgen könnten, dass die Besiedlung der USA nicht uneingeschränkt möglich wäre.
Im Mai 1804 trifft die Crew auf das erste ungewöhnliche Gebilde. Ein riesiger Torbogen aus Pflanzen, der den Weg in eine neue Welt offenhält. Bevor man dieses Phänomen näher untersuchen kann, taucht aus dem Unterholz eine Kreatur halb Mensch, halb Büffel auf, der die Entdecker angreift. Bevor man das Monster niederstrecken kann ist nach kurzem Kampf das erste Todesopfer zu beklagen. Lewis und Clark neben die Überreste des Monster mit und beginnen mit eigenen Untersuchungen. Aus Mangel an Ideen wird es erst einmal Minotaurus genannt.
Der nächste Halt der Entdecker ist ein Dorf der Franzosen, in dem man eine Indianische Führerin treffen soll. Leider ist das Dorf auf den ersten Blick vollkommen verlassen. Auf den zweiten Blick ist das Dorf mit Untoten-Pflanzenwesen bevölkert, die sofort einen Angriff auf die Entdecker beginnen. Eine Flucht ist leider unmöglich, da vor den Toren des Dorfes die Minotauren lauern, die blutige Rache für den Mord an einem der ihren nehmen wollen. Eine ausweglose Situation, aus der es nur ein entkommen gibt – den Kampf.
Autor Chris Dingess zeigt, dass Amerikanische Geschichte nicht immer trocken und langweilig sein muss. Man muss zur eigentlichen Geschichte nur ein kleines Körnchen Phantastik dazu dichten und schon hat man eine spannende Abenteuergeschichte. In dieser Geschichte treffen Lewis und Clark auf die unterschiedlichsten Kreaturen, die ihnen ihre scheinbare Mission zunichtemachen wollen. Dabei ist der Auftrag des Präsidenten genau das – die Begegnung mit dem Unbekannten.
Zusammen mit Zeichner Matthew Roberts erschafft Dingess eine seltsame amerikanische Welt, die theoretisch so hätte existieren können. Alles könnte aus der Indianischen Mythologie entsprungen sein. Die Figuren sind gut durchdacht und auch die Kreaturen passen wirklich gut in die Geschichte hinein. Alles ist sehr mysteriös und man weiß auch nach dem ersten Band noch nicht so ganz genau, worauf die Geschichte an sich hinauslaufen wird.
Erzählt wird die Geschichte von Meriwether Lewis, der die ganze Reise in einem Tagebuch festhält. Dieses macht die Handlung ein wenig glaubwürdiger, auch wenn es noch so seltsam klingen mag. Dadurch, dass die Reise der Expedition noch lange nicht vorbei ist, bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte im zweiten Band weitergehen wird. Dieser Band beweist erneut, dass Robert Kirkman mit seinem Skybound Unterverlag von Image aber auch der deutsche Crosss Cult Verlag ein gutes Händchen für spannende neue Serien hat.