Detective Chief Inspector Collin Sutton (Martin Clunes) wird im Jahre 2004 mit einem sehr prestigeträchtigen Fall beauftragt. Er soll zusammen mit seinem Team den Mord an der 22-jährigen französischen Studentin Amélie Delagrange aufklären, die am 19. August 2004 mit einem brutalen Schlag auf den Kopf ermordet wurde und auf dem Twickenham Green in London abgelegt wurde.
Am Tatort selbst kann man keine forensischen Beweise finden noch und auch ein Motiv für diesen grausamen Mord ist nicht zu finden. Amélie war bei ihren Freunden und Kollegen sehr beliebt und hatte in London keine offensichtlichen Feinde.
Erst als Suttons Team beginnt die verschiedenen Aufnahmen der unterschiedlichen Verkerhsüberwachungskameras zu sichten und den Weg der jungen Frau zurückverfolgen entdeckt das Team einen weißen Lieferwagen, der in der Nähe des Parks abgestellt ist. Dieser Hinweis führt dazu, dass auch in älteren Akten geschaut wird und schon kurz darauf tauchen Ähnlichkeiten zu früheren Morden auf. Schon in der Vergangenheit wurden junge Frauen, die von Statur und Aussehen an Amélie erinnerten auf eine ähnlich bestialische Art und Weise ermordet.
Sutton setz alles daran diese Beweise zu verfolgen, auch wenn er sich dafür weit aus dem Fenster lehnen muss. Er muss einen Fall wieder aufrollen, der schon geklärt zu sein schien, denn eigentlich hatte man den berüchtigten Hammermörder schon hinter Gitter gebracht. Nun gibt es aber ein neues Opfer. Zum Glück steht Sutton ein gutes Team zur Seite, welches vor allem durch die Hartnäckigkeit Suttons und seiner Hauptermittlerin DS Jo Brunt (Katie Lyons) auch bei der noch so kleinsten Kleinigkeit angetrieben und motiviert wird.
In akribischer Kleinarbeit führen die Hinweise zu Levi Bellfield (Celyn Jones). Dieser ist, beziehungsweise war der Eigentümer des weißen Lieferwagens. Nun geht es den Ermittlern darum genügend Beweise zu sammeln, um Bellfield hinter Gittern zu bringen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn niemand kann einschätzen ob und wann Bellfield sich sein nächstes Opfer sucht.
Mit der ersten Staffel der True Crime Serie „Manhunt“ veröffentlicht Edel: Motion die Serienadaption der Memoiren von Detective Chief Inspector Colin Sutton. In drei Episoden wird hier gezeigt, wie es Sutton und seinem Team gelungen ist diesen perfiden Killer durch einen dummen Zufall dingfest zu machen.
Dabei wird in den Episoden die Polizeiarbeit von ihrer „härtesten“ Art und Weise gezeigt – dem Auswerten von Beweisen und die Suche nach Hinweisen. Dies wird auch wirklich kleinschrittig gezeigt, aber dennoch nicht ohne Spannung. Es ist schon sehr interessant zu sehen, wie die Ermittlungen voranschreiten und wie sich dann nach und nach ein großes Puzzle zusammensetzt.
Martin Clunes als Colin Sutton ist ein sehr gut ausgewählter Protagonist für diese Serie. Durch seine ruhige Art passt er sehr gut in diese Rolle und verkörpert den Ermittler, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Doch auch sein Antagonist Levi Bellfield wird von Celyn Jones sehr gut porträtiert. Bellfield gelingt hier der Spagat zwischen dem friedliebenden Familienvater und dem mordenden Psychopathen in erschreckender Art du Weise.
Die erste Staffel von „Manhunt“ hat mir gut gefallen. Die handlung war schlüssig aufgebaut und auch der Einblick i die ermüdende Ermittlungsarbeit verleiht der Serie an Authentizität. Leider liegt da auch der Knackpunkt, denn genau dieser Einblick sorgt auch für einige Längen. Dennoch ist „Manhunt“ eine spannende Serie mit guten Darstellern und einem interessanten Spannungsbogen.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten