Nach seinem Erflog bei der Ergreifung des Hammermörders soll Detective Chief Inspector Colin Sutton (Martin Clunes) nun die Arbeit der Abteilung genauer unter die Lupe nehmen, die sich mit dem Fall des Night Stalkers befasst. Dieser verbreitet seit dem Jahr 1992 Angst und Schrecken, da er nachts in die Häuser älterer Damen einbricht, diese zuerst vergewaltigt und anschließend noch bestiehlt.
Leider treten die Ermittler in dieser Sache auf der Stelle, obwohl sie alle mit Herzblut bei der Sache sind und diesen Verbrecher so schnell wie möglich hinter Gitter bringen möchten. In der Theorie ist dies auch ganz einfach, da der Night Stalker nicht unbedingt vorsichtig an seinen Tatorten ist und immer eine Menge DNA zurücklässt. Einen Fingerabdruck gab es in den ganzen Jahren bisher aber noch nie.
Die DNA ist den Ermittlern um DSU Simon Morgan (Matt Bardock) und seinem Stellvertreter DI Nathan Eason (Matthew Gravelle) aber keine wirkliche Hilfe, denn der Night Stalker ist in keiner Datenbank vermerkt. So wurden die wenigen verwertbaren Zeugenaussagen zu einem Täterprofil zusammengebastelt und basierend darauf wurde eine Liste mit Namen erstellt. Diese Liste wird nun von den Ermittlern abgearbeitet und daher reisen sie durch London um von den „potenziellen“ Tätern einen DNA Test zu erhalten, was natürlich selten nicht sehr erfolgreich ist.
Nach einiger Beobachtungszeit sieht Sutton in genau diesem Ansatz auch das größte Problem. Der Night Stalker scheint genau zu wissen, dass seine DNA nicht zu seiner Ergreifung führt, also benötigt man einen weiteren Ansatz. Erneut ist es wieder der Zufall, der den Ermittlern in die Hand spielt, denn plötzlich scheint der NiIght Stalker seine Vorgehensweise zu ändern.
In dieser Nacht hat er in ein Haus eingebrochen, welches nicht nur von einer alleinstehenden Frau bewohnt wurde. Dieses veränderte Vorgehen bringt die Ermittler dazu, sich die alten Akten noch einmal anzuschauen und schon bald entdeckt man weitere, bisher unbemerkte, Überfälle des Night Stalkers.
Da man durch diese Entdeckung das Raster nun enger ziehen kann, entdeckt man nach einem weiteren Angriff des Night Stalkers plötzlich den wichtigsten Hinweis. Durch CCTV Überwachung sehen die Ermittler zwar nicht sein Gesicht, dafür aber den Wagen den dieser Verbrecher fährt. Dieses ist dem Hammermörder auch schon zum Verhängnis geworden und daher erhält die Abteilung die Mittel und den Zugriff für eine umfassende nächtliche Überwachung. Wird dies aber reichen?
Mit der zweiten Staffel von „Manhunt“ veröffentlicht Edel:Motion nun den zweiten True-Crime Fall basierend auf den Memoiren des ehemaligen Polizisten Colin Sutton. Diesem ist es gelungen durch akribische Arbeit zum Ende seiner Karriere zwei der gefürchtetsten Serienkiller Großbritanniens zu stellen. In dieser Staffel liegt der Schwerpunkt auf dem Einbrecher und Serienvergewaltiger Delroy Grant, von der Presse auch „Night Stalker“ genannt.
Während die Hauptfigur in der ersten Staffel sein eigenes Team leiten durfte, muss er in dieser Staffel ein weiteres Team begutachten und Verbesserungsvorschläge abgeben. Während alle anderen Menschen um ihn herum dies als Bestrafung sehen, da er scheinbar irgendeinem hohen Tier bei der Polizei nicht gefällt, sieht er selbst dies als Herausforderung an.
Er möchte dem Verbrecher das Handwerk legen und wundert sich warum dieser seit so vielen Jahren der Polizei entkommen kann. Schnell entdeckt er, dass seine Kollegen mit der Zeit etwas betriebsblind geworden sind und beginnt zusammen mit ihnen neue Wege zu entwickeln, um diesen äußerst brutalen Verbrecher zu stoppen.
Die Umsetzung dieser Handlung ist wieder hervorragend. Den Machern ist es gelungen das Grauen der Verbrechen und die Arbeit der Polizei gut einzufangen. Vor allem das mühsame Observieren und das lange Warten und die akribische Suche nach Hinweisen ist hier wirklich gut dargestellt worden. Dazu noch Martin Clunes als Hauptdarsteller, der durch seine ruhige aber bestimmte Art einfach wie geschaffen für diese Rolle ist.
Für Fans von True Crime Serien ist „Manhunt“ eine gute Empfehlung. Die Fälle sind authentisch aufgearbeitet und nicht zu reißerisch erzählt. Man bekommt einen Einblick in die Arbeit der Londoner Polizei (auch wenn dieses dramaturgisch etwas aufbereitet wurde) und sieht auch, dass nicht alles immer so wie in den amerikanischen Actionserien ist. Ich persönlich habe mich über die vier Episoden trotz einiger kleiner Längen in der Erzählung sehr gut unterhalten gefühlt.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten