Das kleine Buch „Manchmal denke ich an dich, auch wenn ich nicht bete“ bietet in wunderbarer Weise Einblicke in die kindliche Gedankenwelt und darüber hinaus auch in ihre Vorstellung von Gott.
Dabei ist auf jeder Seite ein Original Kinderausspruch kombiniert mit einem dazugehörigen gemalten Bild. Die Texte (meist nur bestehend aus einem Satz oder einer Frage) sind dabei ebenfalls in Kinder-Handschrift gedruckt, mit ebensolchen charmanten Fehlern in Grammatik oder Schreibweise. Der jeweilige Autor bzw. Maler wird dabei pro Seite namentlich mit Altersangabe erwähnt um das Ganze noch charmanter zu gestalten.
Kindermund tut Wahrheit kund. Und so wird nicht nur nach dem Nachnamen von Gott gefragt, sondern auch die ganz aktuelle Frage „werden sich jemals wieder alle Menschen vertragen?“. Dabei stoppt der Kindermund eben auch nicht vor Fragen wie Behinderungen, oder generell, wie sie sich den Himmel vorzustellen haben. Dabei finden sie durchaus Lücken in den Antworten der Erwachsenen, z.B. könnte Gott ja im All gar nicht atmen, aber im Himmel müsste er ja zu sehen sein. Und wo geht er aufs Klo?
Die Fragen bzw. Aussprüche sind nicht nur zum Schmunzeln, sie regen auch zum Nachdenken an und sind mitunter auch sehr philosophisch veranlagt. Vielleicht sollte man daher die Welt doch mehr mit Kinderaugen sehen.
Insgesamt ist das Büchlein „Manchmal denke ich an dich, auch wenn ich nicht bete“ sehr liebevoll gestaltet, und macht wirklich Freude beim Blättern. Bei den meisten Seiten legt sich auch ein Lächeln auf das Gesicht, weil es einfach unfassbar süß und unverblümt wichtige Dinge anspricht. Es ist wirklich schwierig eine Seite nicht gut zu finden, aber eine meiner Lieblingsseiten ist ganz klar: „Lieber Gott, ich liebe den Tacker. Das war bisher deine beste Erfindung“.
Das Buch eignet sich nicht nur hervorragend zum kurzen Abschalten vom Alltag, es ist auch ein ideales Geschenk für jeden, der einem wichtig ist.