Chakuza habe ich zu Zeiten von ersguterjunge nur sporadisch gehört und fand, genau wie den Rest mit ähnlichen lyrischen Ausrutschern in den Fäkalbereich, ihn einfach schlecht. Es vielleicht nicht einfach zu rappen oder zu texten, aber solche Ergebnissen würden mehr Leute hinbekommen, wenn sie sich trauen würden. Glücklicherweise habe ich mich davon immer fern gehalten und andere Musik mit Texten gehört, die tatsächlich intelligent sind oder zumindest den Anschein von Intelligenz inne haben.
Ich habe nur eine Vorab-Preview gehört von „Magnolia“ (erschien am 8. März 2013) und war neugierig. Als ich es erhielt und zum ersten Mal angehört habe, war ich irgendwie verblüfft ob der Wandlung vom selbst ernannten Proletenking hin zum selbstreflektierenden, melancholischen Mann, der entsprechende Musik und Texte auf seinem Album gepackt hat.
Eine gewisse Nähe Caspers „XOXO“ ist dem Album nicht abzusprechen, wenngleich „Magnolia“ die Nähe aufrechterhält, ohne als Kopie zu wirken. Von Liebesliedern zu melancholischen Stücken bis hin zu zoffendem Paar und der ungefähre Ablauf einer solchen Beziehung.
Jeder Song ist persönlich, authentisch – es wirkt echt, die Musik ist keine Begleitung, sondern Eins mit dem Text. Ein wohlgeformtes Ganzes aus Chakuzas Kopf gebannt auf einem Tonträger. Ehrliche Musik mit durchdachten Texten, die mir weitaus mehr zusagen, wie die damaligen Stücke. Ich bin begeistert ob dieser Wandlung.