Knapp zehn Jahre ist es nun her, dass Idris Elba das erste Mal in die Rolle des John Luther geschlüpft ist. Seither ist viel passiert. Nicht nur, dass DCI Luther deutlich älter geworden ist, auch musste er viele Rückschläge in seinem Leben durchstehen. Eine dieser Rückschläge ist die Killerin Alice. Diese taucht immer wieder in Luthers Leben auf und stellt dieses völlig auf den Kopf.
Nach den Ereignissen in der letzten Staffel bekommt Luther mit Detective Sgt. Catherine Halliday (Wunmi Mosaku) eine neue Partnerin zugewiesen. Diese hat er auch dringend nötig, denn kurz nachdem er von einem neuen mehr als brutalen Tatort an seiner Wohnung angekommen ist, wird er auch schon von den Schlägern von George Cornelius (Patrick Malahide) entführt.
Mit diesem hatte Luther es schon vor einigen Jahren zu tun als er ein Hauptverdächtiger war. Nun ist Cornelius wieder da und sucht seinen Sohn, der entführt wurde. Scheinbar ist Alice wieder da, die nun ihre lange geplante Rache an Cornelius in die Tat umsetzen möchte. Da Luther nichts vom Verbleib des jungen Mannes weiß, darf er nach einer kurzen Prügelei wieder gehen. Nun ist aber sein Interesse geweckt und er beginnt mit seinen eigenen privaten Ermittlungen, in die er seinen Freund und Kollegen Benny (Michael Smiley) involviert.
Daneben muss er sich aber immer noch um seinen Hauptfall kümmern, denn die Psychiaterin Vivien Lake (Hermione Norris) meldet sich bei der Polizei und berichtet von einem ihrer Patienten, der am Abend vorher in ihr Haus eingedrungen ist. Dieser passt vom Profil her auf den Täter des vergangenen Abends, doch irgendwie scheint alles zu schnell und zu glatt zu gehen. Luther und Haliday vermuten, dass noch etwas anderes dahinter steckt und finden schnell eine ganz andere Hauptverdächtige, da sich Lake in immer seltsamere Widersprüche verwickelt.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht mehr mit einer fünften Staffel von „Luther“ gerechnet hätte. Irgendwie war die vierte Staffel schon so abschließend und endgültig. Umso mehr hat es mich nun gefreut, dass es aus meiner Sicht, zu Weihnachten in Großbritannien mit Luther völlig überraschend weitergegangen ist.
Leider muss man sich, wie es sich bei Luther so eingebürgert hat, mit vier Folgen beziehungsweise hier in Deutschland mit zwei Filmen begnügen. Egal ob es nun Filme, oder Episoden sind, für meinen Geschmack waren sie ein wenig zu vollgestopft. John Luther konnte sich weder um den einen Fall richtig kümmern, noch um den anderen Fall. Aber wahrscheinlich lag auch hier genau der Knackpunkt, der schon seit der ersten Episode der Serie aufgebaut wurde.
Luther kann nur Luther sein mit Alice und Alice möchte zwar die Welt von Luther verstehen, versteht sie aber nicht und hat sich zum Ziel gesetzt ihn zu befreien. Doch irgendwie klappt das auch nicht, da Luther seine Welt nicht unbedingt liebt, aber dennoch an seinem Job hängt. Er ist nämlich gut darin.
Auch wenn es immer nur ein kurzes Vergnügen ist, bekommt man mit Luther eigentlich immer gute Unterhaltung. Beim Schauen haben mir die beiden Filme so „okay“ gefallen. Jetzt beim weiteren drüber nachdenken sind es wirklich gelungene Krimifälle, die auch die eine oder andere unvorhergesehene Wendung hatten. Dennoch ein wenig zu voll, da man immer das Gefühl hatte von einer Szene in die nächste zu hetzen.
Für mich war es eine Freude den Ermittler im Tweed Mantel wiederzusehen. Idris Elba ist ein wirklich großartiger Schauspieler, der einfach alles spielen könnte. Das Ende der nun bei Polyband erschienenen Staffel war sehr überraschend und diesmal auch so, dass man sich die Fortsetzung offen hält. Wer schon einmal in London war, der weiß, dass es dort nicht immer so ist, aber eine Reise nach „Luthertown“ vor dem Fernseher kann ich jedem empfehlen.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten