Der Mann der schneller schießt als sein Schatten ist verzweifelt. Sein langjähriger Freund und Gefährte Jolly Jumper redet nicht mehr mit ihm. Er hat auch keine Lst mehr mit ihm Angeln zu gehen, oder Schach zu spielen. Das Problem an der Sache – bei Jolly Jumper handelt es sich nicht um einen Mann, sondern um ein Pferd. Das erste Mal ist es schon seltsam beim Staatsanwalt von Sevila Gulch, der einen Auftrag für Lucky Luke hat. Jolly Jumper soll nur kurz „Hallo“ sagen, doch er verhält sich nur so wie ein Pferd.
Nach einigem hin und her erfährt Luke, dass sich Jack Dalton im Hungerstreik befindet, den er nur aufhebt, wenn er Lucky Luke zu Gesicht bekommt. Nach einer kleinen Stiländerung macht sich Luke dann auch auf ins Gefängnis, wo er dank seines neuen Hemdes nicht erkannt wird. Lucky Luke trägt schließlich ein gelbes Hemd mit rotem Halstuch und nicht umgekehrt. Nachdem sich Luke wieder umgezogen hat erfährt er, dass Ma Dalton entführt wurde und nur die vier Brüder sie retten können.
Wie schon oft in der Vergangenheit, nimmt Luke die vier Daltons mit um Ma zu retten. Dabei treffen sie auf den Wunderheiler Doktor Greenbaum, der den fünfen erstmal zwei seiner Tinkturen verkauft. Eine davon soll Jolly Jumper wieder mit Lucky Luke kommunizieren lassen, doch das ist bloß ein frommer Wunsch. Beim Haus von Ma Dalton angekommen fordern Luke und die Daltons die Entführer heraus, doch alles ist mal wieder anders, als der Cowboy der schneller schießt als sein Schatten es vorher gedacht hat.
Mit „Jolly Jumper antwortet nicht“ veröffentlicht die Egmont Comic Collection nun den zweiten Band der erfolgreichen Lucky Luke Hommage Reihe. Diese Geschichte ist natürlich angelehnt an die Motive von Morris, ist dabei aber völlig losgelöst von der eigentlichen Kontinuität. So ist Averell diesmal angemessen dargestellt für seine Sucht nach Essen und auch der Wahnsinn von Joe ist von Autor und Zeichner Guillaume Bouzard passend eingefangen.
Bouzard erzählt seine Geschichte mit einem kleinen Augenzwinkern. So nimmt er als Hauptmotiv die Kommunikation zwischen Jolly Jumper und Lucky Luke aufs Korn, die eine der wichtigsten Elemente der normalen Comicreihe sind. Sehr witzig ist auch der Kleidungswechsel von Luke und die damit verbundene Tatsache, dass ihn danach niemand mehr erkennt. Was ein rotes Hemd alles ausmacht. Persönlich hat mich ein wenig die Änderung der Sprache gestört, da es für mich nicht zur Serie passt. St aber nur ein kleiner Makel, über den man gerne hinwegsehen kann.
Da es sich bei der Geschichte um eine Hommage handelt, darf man nicht mit den klassischen Lucky Luke Zeichnungen rechnen. Bouzards Zeichnungen sind Comichafter, passen aber gut zu seiner Geschichte, Die Nasen sind diesmal nicht nur bei den Daltons groß gezeichnet worden, sondern beim Titelhelden auch, was das Ganze ein wenig lustiger wirken lässt. Trotz der ganzen kleinen Anspielungen und dem gut eingebundenen Witz ist das Thema des Bandes doch eher ernster Natur, denn wer kann schon wirklich mit Pferden sprechen?