Robert Johnson war eine der größten Legenden des Blues. Geboren als Sohn eines Farmarbeiters musste er schon seit seiner frühesten Kindheit mit den Vorurteilen gegen die von ihm gespielte Musik ankämpfen. Schon bald merkt er, dass er ein Händchen für die Gitarre hat und sucht sich die für ihn besten Lehrer.
Mit diesen Lehrern beginnt er dann durch die USA zu touren. Zuerst nur durch die Südstaaten, da er dort Frau und Kinder hat, später dann aber auch noch durch den Rest der USA. Dabei war sein Gitarrenspiel immer etwas Außergewöhnliches. Niemand konnte es kopieren und der Sage nach hat Johnson in einer Vollmondnacht seine Seele an den Teufel verkauft und daher dieses unglaubliche Gitarrenspiel verinnerlicht.
Doch auch dieses schützt ihn nicht vor Rassismus, oder seiner eigenen Dummheit. Da er immer wieder Frauen nachstellt, selbst wenn diese verheiratet sind, war es nur eine Frage der Zeit bis ihn ein gehörnter Ehemann zur Rechenschaft zieht. Bei einem seiner letzten Konzerte trinkt Johnson aus einer vergifteten Flasche Alkohol, die ihn dann zwar nicht umbringt, ihn aber so weit schwächt, dass der Tod leichtes Spiel mit ihm hat. Jedoch wird sein Einfluss auf die Musikwelt noc lange nach seiner sehr kurzen Schaffensperiode unvergesslich sein.
Der Autor J.M. Dupont und Zeichner Mezzo haben sich der Biographie eines der größten Bluesmusiker des letzten Jahrhunderts angenommen. Mit „Love in Vain” präsentieren sie das Leben von Musiker Robert Johnson der von 1911 bis 1928 gelebt hat. Da sein Gitarrenspiel so virtuos und auch so unkonventionell war, hat man gemunkelt, dass er seine Seele dem Teufel für ein gutes Gitarrenspiel verkauft hat. In der damaligen Zeit konnte ihm niemand das Wasser reichen und es hat lange gedauert, bis seine Musik überhaupt den Ruhm erhalten hat, die ihr zustand.
Die grafische Umsetzung von Mezzo ist wirklich sehr gut gelungen. Da die Geschichte im Querformat erschienen ist, kommen die Zeichnungen sehr gut zur Geltung, da er durch die Seitengestaltung nicht mehr an die klassischen Panelgestaltungen eines Standard-Comics gebunden war. Vor allem sein sehr auffälliger Bezug zu den Zeichnungen von Independent Comickünstler Robert Crumb sorgt dafür dass die Zeichnungen das besondere Etwas haben. Egal in welcher Einstellung Mezzo gelingt es jedes Mal die passende Atmosphäre einzufangen.
Die Erzählweise die Dupont gewählt hat ist sehr interessant. Er lässt die Geschichte von einem allwissenden Erzähler berichten, dessen Identität erst am Ende des Bandes geklärt wird. Zum Ende des Bandes werden noch die Texte der wichtigsten Songs von Robert Johnson in der Originalsprache sowie in der Deutschen Übersetzung abgedruckt. Dazu gibt es eine weitere Illustration von Mezzo, die passend zu dem jeweiligen Text angefertigt wurde.
„Love in Vain” ist ein sehr einfühlsamer Band, der das Leben der Blueslegende Robert Johnson in gekonnter Art und Weise abbildet. An manchen Stellen waren mir die Handlungslücken zwischen den einzelnen Panels zu groß, während einige andere Lebensabschnitte dafür umso detaillierter dargestellt wurden. Alles in allem hat mich diese Biographie gut unterhalten, vor allem wenn man bedenkt, welchen Einfluss dieser Musiker auf die späteren Generationen von Musikern hatte.