Lord Leyton Lawlay ist zurück und muss sich erneut mit den Gefahren eines nahenden Konflikts zwischen dem Westen und der damals noch vorhandenen DDR herumschlagen. Dazu ist er mit seinem Freund, dem Nachrichtensprecher Tony Wilkins in seinem Club verabredet, wo sie sich mit der britischen Physikerin Paula Gilbert treffen.
Diese war kurz vorher in der DDR und hat dort die Wissenschaftlerin Elke Winkler kennengelernt. Diese erzählt Paula im Vertrauen von einem neuen thermoelektrischen Material, mit dem man die Überhitzung bei Stereoanlagen und Lautsprechern verhindern kann. Während die Obrigkeiten in Ost-Berlin diese Errungenschaft nur für den Ostblock nutzen wollen, möchte die Weltoffene Elke diese wichtige Erfindung der ganzen Welt zur Verfügung stellen.
Einfacher gesagt als getan, doch zum Glück gibt es bald einen großen Kongress in London, zu dem auch drei Wissenschaftler aus der DDR eingeladen sind. Schnell starten Lord Layton, seine Sekretärin Peggy Miller, Tony und Paula einen Plan, um den Wissenschaftlern der DDR diese neue Erfindung abzuluchsen und für die komplette Welt zur Verfügung zu stellen. Doch das ist einfacher gesagt als getan…
Inspiriert von den Geschichten um die legendäre britische TV-Serie „Die2“ veröffentlicht Harry Kuhn nun in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Hörspiellabel „Audiamo“ die erste Episode der neuen Hörspielserie „Lordspiel“. Ausgangspunkt dieser Serie ist der Dreiteiler „Der Lord & die Zwei“, auf den in dieser Episode mehrfach Bezug genommen wird, dessen Handlung aber auch ganz kurz im Gespräch zwischen Lord Lawlay und Lester Clark zusammengefasst wird.
Natürlich setzt Harry Kühn auf den typischen Humor und die typischen Wortspiele, die man aus der klassischen „Die2“ Übersetzung und Synchronisation von Rainer Brandt kennt. Während dies in den ersten drei Folgen durch den TV-Produzenten David Endrews verkörpert wird, setzt Kühn in dieser Episode auf ein neues Mitglied im Team. So wird als Gegenpart vom etwas steifen Lord Lawlay der Radiosprecher Tony Wilkins präsentiert, der durch seinen Wortwitz und seine scharfe Zunge glänzt und mehrfach auf den Schauspieler Tony Curtis hinweist, der in der Fernsehserie die Figur des Danny White verkörperte.
Für die Umsetzung seiner Geschichte konnte Harry Kühn neben sich selbst als Lord Leyton Lawlay für die weiteren Hauptrollen noch Gerrit Hamann als Tony Wilkins sowie Ilka Teichmüller als Peggy Miller verpflichten. Letztere war auch schon im vorherigen Dreiteiler als eifrige Sekretärin des Lords zu hören, ohne die alle Pläne des Lords nicht durchzuführen gewesen wären.
In weiteren Rollen kann man bei „Schmuggelgut vom Institut“ noch die Stimmen von Katja Steuer als Paula Gilbert, Susanne Schwab als Elke Winkler, Jan Kurbjuweit als Lester Clark, Mara Mrusek als Iris Lorenz, Birge Tetzner als Ireen Sanders, Dirk Müller als Klaus Berger sowie Gerd Naumann als Club Chef und Introsprecher hören. Naumann war beim vorherigen Dreiteiler auch mit für die Regie und Produktion verantwortlich und bekommt hier nun noch eine kleine, aber wichtige Rolle zugewiesen.
Die erste Episode vom „Lordspiel“ macht aus meiner Sicht Lust auf mehr. Als Kind der 1980er kann man sich noch an die Endzüge des Konflikts zwischen dem Osten und dem Westen erinnern, der auch mit dieser Folge treffend dargestellt wurde. Vor allem die langsame Annäherung an den Westen hat Kühn hier hervorragend einfangen können.
Das “Lordspiel” ist eine gute und vor allem gewaltfreie Spionagegeschichte mit dem Zeitgeist der 1980er Jahre. Ich bin gespannt, wie es in der Zukunft weitergehen wird.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten