Eigentlich ist Rob Zombie ja Musiker, Drehbuchautor und Regisseur. Vor ein paar Jahren hat er aber einen weiteren Schritt gewagt und zusammen mit Autor B.K. Evenson eine Romanadaption seines Films „The Lords of Salem“ verfasst, welches das Genie und den Wahnsinn hinter seinem Schaffen einem größeren Publikum zugänglich machte.
Ohne das Buch gelesen zu haben und viel über den Inhalt zu wissen, war ich schon vom Cover sehr begeistert. Der rote Einband mit dem weißen verzierten umgedrehten Kreuz hat mich schon direkt angesprochen.
Vom Inhalt ist es natürlich sehr ähnlich dem Film:
In der Stadt Salem wurde in der Vergangenheit ein Hexenzirkel vernichtet, der noch im Tode an den drei Familien die daran beteiligt waren Rache geschworen hat. Allen voran Oberhexe Margaret Morgan., die jeden Nachkommen der vier Hexenkiller verflucht.
Einige Jahre sind nun vergangen und Heidi Hawthrne, die letzte Nachfahrin des großen Hexenjägers Jonathan Hawthorne, versucht ihr Leben wieder in die passenden bahnen zu bringen. Nachdem sich ihr Arbeitskollege Herman dafür eingesetzt hat, dass sie ihren Job als Radiomoderatorin nach ihrer behandelten Drogensucht behalten durfte, kämpft sie nun jeden Tag damit nicht wieder an der Nadel zu landen.
Im Moment hat sie das alles im Griff, doch als sie in ihrer Radiosendung eine seltsame Begegnung mit einer Black Metal Band hat, ändert sich dies schlagartig. Der Song der von der Band vorgestellt wurde, geht direkt unter ihre Haut, aber nicht im positiven Sinne. Der Song ist völlig verstörend und schafft es irgendwie ihr altes Verlangen, aber auch eine unbändige Angst in ihr zu wecken.
Das alles wird aber noch getoppt durch eine seltsame Schallplatte der Band „The Lords“ die plötzlich im Studio liegt und mit Heidis Namen versehen ist. Zusammen mit ihrem Kollegen Whitey hört sie sich die Scheibe zu Hause an und befindet sich kurz danach in ihrer persönlichen Hölle.
Plötzlich beginnt Heidi Dinge zu sehen. Nicht nur ist ständig die Tür zum verlassenen Apartment gegenüber ihrer Wohnung ständig einen Spalt offen, durch den sie sich beobachtet fühlt, auch versinkt sie scheinbar ständig in sich real anfühlenden Tagträumen, die das abscheulichste ihrer Mitmenschen ans Tageslicht bringt. So wird ein Besuch in der Kirche für sie die reinste Tortur, da der Pfarrer von ihr sexuelle Gefälligkeiten verlangt – bis sie plötzlich aus dem Tagtraum aufwacht.
Dies alles ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack, denn das große Ende soll erst mit dem Auftritt der Band „The Lords“ in einem verlassenen Theater kommen. Die Frage ist nur, ob Heidi, diesen Auftritt noch in völliger geistiger Gesundheit erleben wird…
Als das Buch vor einigen Jahren passend zum gleichnamigen Rob Zombie Film bei Heyne erschienen ist, hab ich es leider übersehen beziehungsweise es ist bei mir in der Flut von Veröffentlichungen untergegangen. Nun hatte ich endlich Gelegenheit diesen ersten Roman des „King of Shock“ zu lesen, der die ersten Erfahrungen ja nicht nur mit Drehbüchern, sondern auch mit dem Schreiben von Comics gesammelt hat.
Meine anfängliche Begeisterung ist aber leider ebenso schnell in Ernüchterung umgeschlagen. Irgendwie hat bei mir der Funke nicht so wirklich gezündet. Die Handlung mag ja gut durchdacht sein, aber in diesem Fall hat die Umsetzung des Filmstoffs als Roman leider nicht so gut funktioniert. Schock- und Ekelmomente gab es in diesem Buch zwar genug, aber dennoch hat mir irgendwas gefehlt.
Es wurden zu viele Nebenhandlungen geöffnet und nicht geschlossen, über die man im Film vielleicht hinwegsehen könnte, die mich als Leser aber dann doch ein wenig gestört haben. Leider war es für mich daher ein netter Versuch, der keine Neuauflage benötigt.
Meine Meinung: 7 von 10 Punkten