Vor einigen Jahren begannen sich Shinoda, Delson, Farrell und Hahn sich wieder häufiger zu treffen. Ohne viel Aufhebens und ohne feste Agenda – es ging ihnen nicht darum, „die Band neu zu starten“ oder Ähnliches. Sondern um den gemeinsamen Wunsch, wieder mehr Zeit miteinander zu verbringen und die Kreativität und Kameradschaft wieder aufleben zu lassen, die seit den Collegejahren den Kern ihrer Freundschaft ausmachten.
Dabei luden sie immer wieder auch unterschiedliche Freund:innen und Weggefährt:innen ein, ihnen im Studio Gesellschaft zu leisten. Eine besondere Verbindung entwickelte sich zu Armstrong und Brittain.
Nach und nach entwickelt sich mehr daraus, man begann wieder zusammen Musik zu machen und irgendwann war „From Zero“ geboren. Das neue Studioalbum von Linkin’ Park. Kein leichtes Unterfangen.
Shinoda über die neue Ära: „Bevor wir zu LINKIN PARK wurden, war unser erster Bandname Xero. Der Albumtitel bezieht sich sowohl auf diese Zeit, in der wir als Nobodys unsere ersten Schritte machten, als auch auf die Reise, die wir jetzt antreten. Klanglich und emotional geht es um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – wir bleiben unserem typischen Sound treu, aber alles ist neu und voller Leben. Und es ist getragen von tiefer Wertschätzung für unsere neuen und langjährigen Bandkollegen, unsere Freund:innen, unsere Familie und unsere Fans. Wir sind stolz auf das, was aus LINKIN PARK über die Jahre geworden ist und freuen uns auf die Reise, die vor uns liegt.“ Auf gar keinen Fall ist das ein leichtes Unterfangen.
Fans haben seit den letzten Jahren immer mal wieder gehofft, dass die Band zurückkehren würde. Nun sind sie es. Es gibt gespaltene Meinungen zur Besetzung, generell, aber auch unter den Fans (z.B. hier). Das ist auch für mich irgendwie ein Problem. Versuche das hier aber herauszuhalten, weil es hier um das künstlerische Resultat gehen soll.
Sänger Chester Bennington kann und soll niemand ersetzen. Ich denke, darüber ist sich jeder einig. Ein Ding der Unmöglichkeit. Die Besetzung finde ich auch band- und musikalischer Sicht dennoch sehr interessant. Musikalisch ändert sich aber gar nicht so viel. Wenn überhaupt, gibt es eine Tendenz zum alten Sound, ohne diesen zu kopieren. Aber eine gewisse Härte ist dem Album nicht abzusprechen.
Die Single „The Emptiness Machine“, „Heavy Is The Crown“, „Over Each Other“ und „Two Faced“ geben einen Einblick in die Bandbreite des Werks. Allerdings auch eine gute Ahnung vom neuen Sound, von Emily Armstrongs Stimme und die Themenwahl. Die Rückkehr ist sicherlich gelungen, die Fans zum allergrößten Teil, würde ich jetzt mal sagen, zufriedengestellt.
„From Zero“ ist ein gutes Album, es macht Spaß und zeigt auch das Können der beiden neuen Mitglieder. Obwohl kein leichtes Unterfangen, kann die Gruppe das sicherlich als Erfolg verbuchen.
LINKIN PARK
„From Zero“
(Warner Records)
VÖ: 15.11.2024
Besetzung:
Mike Shinoda Brad Delson Joe Hahn Dave Farrell Emily Armstrong Colin Brittain