Seit 2010 machen die beiden Sänger Hagen Stoll und Sven Gillert nun schon zusammen unter dem Namen „Haudegen” Musik. Hierbei legen die beiden Musiker den Fokus mit ihrer selbst betitelten „Gossen-Poesie” auf Deutschrock mit nachdenklichen Texten. Hierbei verweist die Band auf die alten und teilweise schon vergessenen Werte, wie ehrliche Liebe, Hoffnung und Zusammenhalt.
Eigentlich kommen Hagen Stoll und Sven Gillert aus dem Hip-Hop Bereich und traten bis 2009 dort auch als Solokünstler auf. Erst um 2010 herum haben die beiden das Duo „Haudegen” gegründet und sich auf Rock als Musikrichtung geeinigt. Damit haben die beiden sich Musikalisch völlig anders entwickelt, veröffentlichen seitdem aber ein erfolgreiches Album nach dem anderen.
Nun erscheint mit „Lichtblick” schon das dritte Studioalbum der beiden Musiker, die sich für die musikalische Unterstützung wieder die schon bekannten Musiker ins Studio geholt haben. So kann man erneut Oliver Bienert (Gitarre), Nils Kühme (Gitarre, Keyboard), Michar Plönzke (Bass) und Christoph Schindelwig (Schlagzeug, Perkussion) hören, die neben dem Gesang maßgeblich zum Erfolg des Albums beitragen.
Das neue Album hat es in sich. Bisher hat es Platz zwei der Deutschen Charts erreichen können und bietet nicht nur harte Musik sondern auch wieder Texte, die gut durchdacht und stimmig sind. So werden die beiden Sänger ihren Vorbildern Reinhard Mey, Klaus Lage oder auch der amerikanischen Metal-Band Pantera mehr als gerecht.
Schon bei den ersten Klängen des Albums „Zusammen sind wir weniger allein” merkt man, wo die Reise für Haudegen hingehen soll. Der Zusammenhalt und die Kameradschaft wird in diesem Song groß geschrieben. Vor allem die ruhige Melodie tragen dazu bei, dass der Song schon beim ersten Hören ins Ohr geht und dass man sich noch lange an den Refrain erinnern kann.
So bleibt es auch. Mal sind die Songs ein wenig rauer, mal ein wenig härter, doch in allem ist das Textverständnis der beiden Musiker zu erkennen. In Songs „Wie schlecht geht es mir gut”, oder „Gib mir mein Problem zurück” was die zweifelhaften Lösungen einiger Medienfiguren oder auch Politiker ankreidet belegt die Band, dass sie entgegen aller Vorurteile zu den Großen der deutschen Rockmusik gehören.
Doch auch der Song „Unter die Haut” der nicht nur das Gefühl des „unter die Haut gehen” meint, sondern damit auch die Langlebigkeit von Tätowierungen beschreibt ist wirklich erwähnenswert. Ein schönes Wortspiel, welches sehr rockig umgesetzt wird.
Um ihren Fans eine Freude zu bereiten, hat die Band das Album in verschiedenen Versionen veröffentlicht. Die CD bietet fünfzehn Lieder, während die Vinyl Ausgabe 24 Songs aufweist. Der Download bietet mit 21 Songs noch das interessanteste Paket, da die sechs Songs allesamt unveröffentlichte Bonussongs sind.
„Lichtblick” ist ein starkes Album, welches man mehrfach hören muss um alle Facetten zu verstehen. Die Texte sind wirklich ausdrucksstark und die Musik trifft immer genau die passende Grundstimmung dazu. Guter Deutschrock der sogar den Schritt zum Metal an einigen Stellen vollzogen hat.