„Leverage” bedeutet auf Deutsch in etwa sowas wie „Einfluss” oder „Verschuldungsgrad”.
Hier stehen nun der ehemalige Versicherungsagent Nathan Ford (Timothy Hutton), Schauspielerin und Trickbetrügerin Sophie Underwood (Gina Bellman), Computerspezialist Alec Hardison (Aldis Hodge), Meisterdiebin Parker (Beth Riesgraf) und Martial Arts Experte Eliot Spencer (Christian Kane) gegen eine ganze Reihe von Verbrechern, die mit einer üblen Machenschaft andere um ihr Geld oder sogar um ihr Leben betrogen haben. Dabei handelt es sich bei der „Leverage Consulting & Associates” nicht wirklich um ehrenhafte Personen, denn alee wurden von Nate rekrutiert, da er als Versicherungsagent auf der einen oder anderen Weise mit ihnen zu tun hatte.
Eigentlich fing alles ganz harmlos an, da Nate beauftragt wurde etwas zu beschaffen um das ein Mann betrogen wurde. Nate rekrutiert sein Team, nur um festzustellen, dass nun sie die Betrogenen sind. Das Team stellt alles wieder richtig und findet Gefallen daran Gutes zu tun. Fortan arbeiten sie als Art moderner Robin Hood zusammen und versuchen das Unrecht in der Welt ein wenig kleiner zu machen. Leider kommt dem Team die Alkoholsucht von Nate in den Weg.
In der zweiten Staffel möchte Nate, nachdem er seine Alkoholsucht in den Griff bekommen hat, nun wieder bei der Versicherung als Versicherungsdetektiv arbeiten. Schon beim Vorstellungsgespräch merkt er, dass dieser Job nichts mehr für ihn ist. Er verlässt die Versicherung und wird auf dem Weg in eine Bar Zeuge eines schrecklichen Unfalls. Nathan kann die Insassen zwar aus dem Wagen retten, doch ein weiterer Zeuge entwendet wichtige Unterlagen. Kurz darauf wird Nathan von Sophie zu ihrem Bühnendebüt eingeladen. Wie es der Zufall so will ist der Rest von Nathans ehemaligem Team auch vor Ort. Kurzerhand wird das Team und damit die „Leverage Consulting & Associates” wieder ins Leben gerufen. Eigentlich sollte es eine einmalige Angelegenheit sein, doch in der Rolle des modernen Robin Hood fühlen sich alle beteiligten wohl und helfen den Armen und Betrogenen mit den besten Absichten. Dieses geht so lange gut, bis ein Mordanschlag auf Sophie verübt wird, die dann eine Auszeit vom abenteuerlichen Leben nimmt. Ihre Ersatzfrau wird Tara Cole (Jeri Ryan), die in große Fußstapfen zu treten hat…
Der Anfang der zweiten Staffel spielt zeitlich ein wenig nach der ersten Staffel. Das Team der „Leverage Consulting & Associates” hatte sich getrennt und ging einige Zeit eigene Wege. Da diese eigenen Wege zumeist illegale Wege waren, sehnten sie sich nach der Arbeit mit ihrem Koordinator Nathan Ford zurück. Zum Glück erhalten alle die Einladung von Sophie, die sie als Team wieder zusammenführt. Nathan ist von seiner Alkoholsucht losgekommen, so dass einer Reunion des Teams nichts mehr im Wege stehe würde. Wäre dort nicht Nathans Ego, welches ihm verbietet, wieder mit seinem ehemaligen Team zu arbeiten. Zum Glück macht ihm die Arbeit natürlich Spaß, so dass er wieder ein offenes Ohr für die Betrogenen und Bedürftigen hat.
An Bonusmaterial bietet die zweite Staffel wirklich eine Menge. So sind dort Outtakes, Deleted Scenes, verschiedene Interviews, eine Tour hinter den Kulissen und eine Nachstellung von „Leverage” im realen Leben mit Aldis Hodge. Letzteres ist wirklich sehr amüsant.
In der dritten Staffel sitzt Nathan nach den Ereignissen der letzten „Leverage” Staffel hinter Gittern. Da sein Team ohne ihn hilflos ist, planen sie zusammen seinen Ausbruch. Sophie soll für die Ablenkung sorgen, Eliot soll die Wachen in Schach halte, Hardison soll für eine Ablenkung mittels seines Computers sorgen und Parker soll Nathans Schlösser aufbrechen. Da der Plan aber zu heikel ist, verwirft Nathan ihn aber so schnell wieder, wie er ihm berichtet wurde. Natürlich gelingt Nathan die Flucht, doch nicht ohne Auflage. Er und sein Team müssen den Verbrecher Moreau (Goran Visnjic) aufhalten, der auf der kleinen Insel San Lorenzo durch Korruption die Fäden in den Händen hält. Um dieses zu erreichen muss die „Leverage Consulting & Associates” erneut versuchen die Reichen und Mächtigen zu bestehlen, damit sie als Art moderner Robin Hood die Armen beschützen können. Mit jedem großen Fisch, den sie stürzen kommen sie immer näher an Moreau heran. Der Gangster scheint zum Greifen nahe zu sein, doch etwas Unvorhergesehenes geschieht immer…
Auch die dritte Staffel von „Leverage” zeigt dem Zuschauer die Abenteuer des ehemaligen Versicherungskaufmannes Nathan Ford. Erneut setzen die Regisseure der Serie (u.A. Dean Devlin) alles daran aus jeder Episode einen neuen spannenden Fall zu kreieren. Scheinbar sind diese zusammenhanglos, doch im Nachhinein ergeben sie ein großes Bild, das zum Sturz des großen Verbrechers beitragen soll. Auch für die dritte Staffel konnte man erneut auf die Unterstützung bekannter Gaststars zurückgreifen wie z.B. Richard Chamberlain, oder Will Wheaton.
Auch in der vierten Staffel von „Leverage” muss das Team um Nathan Ford wieder in unterschiedliche Rollen schlüpfen und so versuchen den Tätern auf die Spur zu kommen. So spielen sie in einer Episode Produzenten eines Krimidinners, während sie in einer anderen Episode Wirtschaftsprüfer sind, die ein heruntergekommenes Glückwunschkartenunternehmen überprüfen. Natürlich darf der Spaß in der Serie nicht fehlen, daher sind auch nicht alle Aspekte wirklich ernst gemeint und die Wortgefechte zwischen den einzelnen Figuren sind teilweise mehr als witzig.
In der vierten Staffel von „Leverage” ist sich Nathan Ford, seiner Alkoholsucht nun wirklich bewusst ist und er macht auch keinen Hehl mehr daraus. Nun muss sich Ford mit einem Großindustriellen abgeben, der Gewinn aus den Unternehmungen von Ford zieht, da er scheinbar immer genau weiß, wann Ford welches Unternehmen in den Ruin stürzen lässt. Doch dieser Großindustrielle ist nicht der Strippenzieher hinter dem Vorhang wie Nathan und sein Team schmerzhaft erfahren müssen…
Die vierte Staffel von „Leverage” hat mir persönlich sehr gut gefallen, auch wenn mir die Rahmenhandlung hinter den einzelnen Fällen ein wenig zu kurz gekommen ist und erst so wirklich in den letzten zwei Episoden aufgeklärt wurde. Dafür gab es aber einige Folgen die wirklich erwähnenswert sind, wie die Folge beim Glückwunschkartenhersteller, die wie eine Dokumentation aufgebaut wurde, oder aber auch die Doppelfolge, wo in der ersten Folge die Geschehnisse um den Frauenabend von Sophie und Parker gezeigt wird, während in der zweiten Folge die Geschehnisse während der Pokerrunde von Nathan, Elliot und Hardison näher beleuchtet werden. Zuerst dachte ich, dass ausversehen die gleiche Folge zweimal auf die DVD gepresst worden ist, da beide Episoden gleich anfangen, dann hat sich die Story aber geändert und man konnte sich sehr über die jeweiligen Verbindungen der einzelnen Episoden freuen.
In den fünfzehn Episoden der fünften Staffel muss die Leverage Crew sich mit einem Kunstraub befassen, einem ehemaligen hochrangigen Armeeoffizier der in Ungnade gefallen ist (Adam Baldwin), ein Verbrecher der nun im Zeugenschutzprogramm ist (Matthew Lillard) und auf teure Oldtimer steht sowie ein Fall, der schon seit den 1970er Jahren nicht aufgeklärt werden konnte.
Die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren sind in dieser fünften Staffel ein wenig tiefer als in den vorherigen Staffeln. Parker und Hardison sind nun ein Paar, ebenso wie Nate und Sophie so dass diese kleinen Spannungen zwischen den Charakteren ein wenig verloren gehen. Auch fehlt der Kitzel den die vorherigen Staffeln hatten, da die „Verbrechen” nun immer genauso vonstattengehen, wie Nate und geplant hatte. In den früheren Staffeln musste man zumeist mitzittern, da das Leverage Team doch irgendwie aufgefallen ist und die ganze Mission zu scheitern schien.
„Leverage” ist immer etwas Besonderes, selbst wenn die fünfte und finale Staffel ein wenig schwächelt. Wenn man die Episoden schaut, denkt man als Zuschauer meistens, der Fall wäre aussichtslos und das Team ist aufgeflogen, hat Nathan Ford immer noch ein Ass im Ärmel, durch welches es ihm gelingt die Niederlage wieder abzuwenden. Als die ersten paar Episoden vor geraumer Zeit im Fernsehen liefen, konnte ich mich mit der Serie überhaupt nicht anfreunden. Nun bin ich ein wirklicher „Leverage” Fan geworden und freue mich, dass die Serie nun endlich in einer Komplettbox bei Edel erschienen ist. „Leverage” ist ein Krimispaß für die ganze Familie, der auch gerne zum mit raten und mit fiebern anregt. Denn ebenso wie bei den „Ocean’s” Filmen ist bei Leverage nicht immer alles so wie es scheint…