Auf dem Planeten Troy hat jeder Mensch eine einzigartige Fähigkeit, die sie außergewöhnlich macht. In jedem Dorf muss es aber einen Weisen geben, der die Macht aus dem Erdinneren bündelt und an die Dorfbewohner weitergibt. So auch in dem Dorf in dem der junge Schmied Lanfeust lebt, der die Macht hat Metall zu verändern. Dessen Leben wird komplett auf den Kopf gestellt, als Ritter Blaugold das Dorf betritt und darum bittet, dass Lanfeust sein Schwert repariert.
Als Lanfeust den Griff des Schwertes berührt durchdringt ihn die vollkommene Magie das Planeten. Er scheint Übermächtig zu sein und kann mit seinen Gedanken alles vollbringen. Meister Nicolas, der Weise aus Lanfeust Dorf hat so etwas noch nie gesehen, hat aber eine Vermutung. Der Griff des Schwertes scheint aus dem Elfenbein des Magohamoth gefertigt zu sein, dem seltsamen Wesen das Verantwortlich ist für die Magie des Planeten. Also beschließt Nicolas nach Eckmül in die Hauptstadt von Troy zu reisen um dort mehr über Lanfeust Macht zu erfahren.
Da Ritter Blaugold das magische Schwert nicht aus der Hand geben möchte, machen sich Lanfeust, Meister Nicolas und dessen beiden Töchter C‘Ian und Cixi alleine auf nach Eckmül, in der Hoffnung dort auch ohne das Schwert Antworten zu finden. Der Weg dorthin ist aber schon ein Abenteuer an sich, da sie nicht nur auf fleischfressende Fressechsen treffen, die alles innerhalb kürzester Zeit verschlingen, sondern auch auf einen blutrünstigen Troll – dem gefährlichsten Wesen von ganz Troy.
Nach knapp zwanzig Jahren ist „Lanfeust von Troy“ wieder nach Hause zurückgekehrt. Die ersten sechs Ausgaben sind damals beim ersten Splitter Verlag erschienen, bis die Serie dann von Carlsen weitergeführt wurde. Nun, nachdem schon einige andere Troy Serien beim „neuen“ Splitter erschienen sind, hat man sich auch endlich wieder die Rechte der Hauptserien um die Titelfigur „Lanfeust“ sichern können.
An und für sich finde ich das ja super. Splitter als einer der zuverlässigsten Verlage Deutschlands hat nun die Rechte an Arlestons größter Serie. Als Besitzer der kompletten Lanfeust Carlsen Alben sehe ich das aber nicht nur mit einem lachenden, sondern auch mit einem weinenden Auge. Qualitativ sind die Splitter Alben deutlich besser als die Carlsen Alben, trotzdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob sich die Besitzer der Carlsen Alben die früheren Alben erneut zulegen werden, nur damit es im Regal schön aussieht. Für neue Leser ist dies aber der perfekte Einstiegspunkt. Die Hoffnung bleibt, dass es wie bei „Finix“ zwei unterschiedliche Ausgaben für neue und auch alte Leser geben wird.
Lanfeust war meine erste große franko-belgische Fantasyserie. Nach Asterix und Spirou musste ich erst noch lernen, dass es eine Welt neben Superheldencomics gibt. Lanfeust war da genau die richtige Einstiegsdroge. Tarquins Zeichnungen stecken zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen, entwickeln sich aber rasant weiter. Lanfeust ist und bleibt eine großartige Serie und ich freue mich, sie erneut zu lesen. Nach dem Genuss des ersten Bandes hat die Sucht wieder eingesetzt, so dass die Carlsen Alben aus der Sammlung gekramt wurden. Im Gegensatz zu der Carlsen Ausgabe hat Splitter noch einen mehr als informativen Anhang aus der Enzyklopädie von Troy.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten