Nach dem Besuch der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 wollte Zeitungsreporter Simon eigentlich nur nach Hause zu seiner Ehefrau um ihr seine neue Errungenschaft (ein Fahrrad mit Luftreifen) zu präsentieren. Bevor es aber dazu kommen kann, wird er von Professor Ogilvy aufgehalten, der ihm eine bedeutende Entdeckung zeigen möchte, die Simon in der Zeitung veröffentlichen soll. Ogilvy hat zufällig entdeckt, dass auf dem Mars seltsame Dinge vor sich gehen und immer um 0:00 Uhr nachts eine seltsame Ausprägung die Oberfläche verändert.
Eigentlich nichts beunruhigendes, da es immer mal wieder passieren kann, dass ein Meteor auf die Oberfläche des Mars einschlägt und dadurch für Unruhen sorgt. Als dann aber einige Tage später ein seltsames Flugobjekt auf einem Feld in der Nähe von Simons Wohnort einschlägt, kommen nicht nur diesem Zweifel, ob es sich dabei wirklich um Meteoriten gehandelt hat. Ogilvy ist natürlich einer der ersten am Einschlagspunkt und möchte mehr über das seltsame Flugobjekt herausfinden, von dem man im Moment nur einen Zylinder sehen kann. Da es im Moment aber noch glühend heiß ist und beim ersten Öffnen eine riesige Dampfwolke entweicht, geht er davon aus, dass die Piloten dieser seltsamen Kapsel bei Eintritt in die Atmosphäre ums Leben gekommen sind.
Während Simon, dank der Umformulierungen seines Verlegers, einen mehr als reißerischen Artikel über Marsmenschen schreibt, versucht Ogilvy weitere Untersuchungen an dem Flugobjekt vorzunehmen. Plötzlich öffnet sich die Kapsel und ein seltsames Lebewesen verlässt das Raumschiff. Ogilvy versucht mit einer weißen Flagge Kontakt aufzunehmen, wird aber bei diesem Versuch von den Lichtstrahlen der Außerirdischen getötet. Anstatt friedlich in Kontakt mit den Menschen zu treten beginnen die Marsianer mit einer verheerenden Tötungswelle, bei der nur Simon überlebt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, da dies erst das erste Raumschiff war, dem noch viele weitere folgen werden.
Man musste ein wenig auf die Fortsetzung der H.G. Wells Reihe warten, aber dieses Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. „Krieg der Welten“ ist keine unbekannte Geschichte und ist den meisten entweder durch den Film mit Tom Cruise oder die Geschichte der Lesung von Orson Welles bekannt. Nun hat sich auch Oliver Döring dieser einzigartigen Geschichte angenommen, die er zusammen mit seinem Team bei Imaga und Autor Christian Gailus als Hörspiel umgesetzt hat.
Im Gegensatz zu den vorherigen Geschichten hat man sich bei „Krieg der Welten“ vom Setting her recht nah an die Originalgeschichte gehalten. Wahrscheinlich hätte es anders auch gar nicht funktioniert, da wir in unserer aufgeklärten Gesellschaft wahrscheinlich gar nicht mehr an ein friedfertiges Aufeinandertreffen mit Aliens denken würden. Auch wenn wir technisch immer noch hinter dem Mond leben würden, wären wir lange nicht so bereit die Aliens bei uns aufzunehmen.
Für die Umsetzung konnte man erneut auf hochklassige Sprecher zählen. So konnte Oliver Döring das Allroundtalent Dietmar Wunder als Protagonisten Simon verpflichten. Dieser agiert nicht nur als Hauptdarsteller der Geschichte, sondern auch als Erzähler, der rückblickend auf die Ereignisse schaut. Dieses verleiht der Geschichte einen gewissen Grad an Authentizität, selbst wenn sie niemals stattgefunden hat. In weiteren Rollen kann man noch Peter Groeger, Reinhard Kuhnert, Oliver Stritzel, Hans Bayer, Nico Sablik, MArieke Oeffinger, Jaron Löwenberg, Philipp Schepmann, Detlef Bierstedt, Asad Schwarz, Daniel Montoya, Frank Röth, Marcus Staiger, Roman Shamov, Martin Baden, Susanna Bonaséwicz, Juliane Ahlemeier, Simon Döring, Alexander Weise, Udo Schenk, Luisa Wietzorek, Berenice Weichert, Carlos Lobo, Roland Wolf, Matthis Schmidt-Foß, Christoph Walter und Joachim Kerzel. Bei so einem großen Stimmenaufgebot kann man nur von einem bombastischen Hörspiel reden und genau dieses haben Döring und sein Team auch hier geliefert. Die Soundeffekte sind wieder hervorragend und die Musik unterstützt das Ganze.
Der erste Teil von „Krieg der Welten“ ist wirklich hervorragend. Man kann sich durch die Erzählungen alles sehr genau vorstellen und kann es daher auch ein wenig mit der Angst zu tun bekommen, wenn die Aliens das erste Mal zuschlagen. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, der hoffentlich bald erscheinen wird.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten