Acht Jahre, drei Staffeln und zwölf Kriminalfälle lang hat Sir Kenneth Branagh die Figur des schwedischen Kommissaren Kurt Wallander verkörpert. Nachdem er 2016 das letzte Mal in diese Rolle geschlüpft ist, wurde es nun endlich Zeit für eine Veröffentlichung der kompletten Serie auf DVD bei Edel:Motion. Den Anfang macht dabei natürlich Staffel 1 und damit auch die Anfänge von Branagh als Wallander.
Schon im ersten Teil der Serie „Die falsche Fährte“ wird Kurt Wallander auf eine harte Probe gestellt. Er wird gerufen, um eine junge Frau aus einem Weizenfeld zu holen, die sich dort versteckt hat. Als Wallander dort ankommt und der Frau seine Polizeimarke zeigt übergießt diese sich mit Benzin und zündet sich an. Wallander ist verstört und fragt sich, warum die junge Frau das gemacht hat. Kurz darauf wird ein ehemaliger Regierungsminister auf brutale Art und Weise ermordet. Scheinbar gibt es keinen Zusammenhang zwischen den Toten, bis der nächste Mord geschieht.
Im zweiten Fall der Staffel „Die Brandmauer“ ermorden zwei Schülerinnen einen Taxifahrer kaltblütig. Während die eine von dieser Tat eher verstört ist, zeigt die zweite keine Reue. Fast gleichzeitig entdeckt die Polizei einen mysteriösen Toten, der plötzlich auf dem Marktplatz zusammengebrochen ist. Durch einen technischen Fehler in der Computeranlage der Polizei öffnen sich kurze Zeit später die Zellentüren und die Haupttäterin im Taximörderfall kann entkommen. Doch nicht für lange, denn schon kurz darauf findet man ihren verbrannten Körper in einem Umspannwerk, was einen stadtweiten Stromausfall zur Folge hatte – und plötzlich sind die Leichen aus dem Leichenschauhaus verschwunden. Erneut die Frage – wo ist der Zusammenhang zwischen allem?
Im dritten und letzten Fall der ersten Staffel „Mitsommermord“ werden drei Studenten während eines kostümierten Picknicks im Wald eiskalt erschossen und einfach zum Verrotten liegengelassen. Die Mutter des einen Opfers kontaktiert ständig einen von Wallanders Kollegen. Dieser wiegelt das Ganze ein wenig ab, doch schon kurze Zeit später wird dieser in seiner Wohnung ermordet aufgefunden. Wallander beginnt mit seinen Ermittlungen und findet eine weitere Studentin, die nicht an dem Picknick teilnehmen konnte. Nach der Befragung durch die Polizei flieht sie auf eine Insel vor der Küste um ein wenig Abstand von allem zu bekommen. Kurz darauf ist auch sie tot, hingerichtet wie die Anderen, während Wallander nur wenige Meter entfernt war.
Für mich war es das erste Aufeinandertreffen mit der britischen Adaption von Henning Mankells „Kurt Wallander“ und ich muss sagen, ich bin begeistert. Sir Kenneth Branagh gelingt es hervorragend in die Figur zu schlüpfen und dem Polizisten eine menschliche Seite zu verpassen. Als einfühlsamer Ermittler, der auch seine Probleme im privaten Umfeld hat, gelingt es ihm immer wieder die kleinen Einzelheiten bei den Fällen zu finden und die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Da nun nacheinander auch noch die weiteren Staffeln der Serie veröffentlicht werden, bin ich schon sehr gespannt wie es weitergehen wird. Die Geschichten sind gut durchdacht, manchmal aber ein wenig zu künstlerisch (vor allem im ersten Teil) in Szene gesetzt. Dennoch hat es eine Menge Spaß gemacht und war auch ziemlich spannend die Fälle zu verfolgen und gleichzeitig mit Wallander zu rätseln, wer der Täter oder die Täter waren.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten