Nach der letzten Staffel der schwedischen Krimiserie „Kommissar Beck“ hatte man eigentlich annehmen könne, dass die Serie nun ein Ende gefunden hat. Beck (Peter Haber) geht in den wohlverdienten Ruhestand und alles ist gut. Doch damit hat man falsch gelegen. Der Ruhestand ist nur ein weiterer Schritt in Becks Leben. Schon bald hat ist er wieder mitten in den Ermittlungen und hilft seinem ehemaligen Team – vor allem Steinar (Kristofer Hivju) ist wieder in engem Kontakt mit seinem ehemaligen Vorgesetzten.
Im Gegensatz zur fünften Staffel hat man sich bei den Verantwortlichen bei Edel nun für eine Komplettveröffentlichung der vier Fälle in einer DVD Box entschieden. Dadurch hat man den kompletten Beck Genuss und kann auch ohne große Pausen die Entwicklung der Figuren beobachten, die in jeder Episode vorangetrieben wird.
In „Dein eigen Blut“, dem ersten Fall der Staffel, wird eine Schülerin vermisst, die nach ihrem Nebenjob eigentlich direkt zur Geburtstagsfeier ihrer kleinen Schwester fahren sollte. Leider kommt sie dort niemals an. Der Hauptverdächtige ist ihr Freund Kasim, der scheinbar einer der letzten war, mit dem sie Kontakt hatte. Doch Kasim hat für den Zeitraum ein Alibi und so stehen die Ermittler wieder am Beginn ihrer Ermittlungen. Gleichzeitig ermittelt Beck als Gefallen für eine Freundin auch im Fall von Kasim. Dessen Bruder hat einen bekannten Radikalisierungshintergrund und man vermutet, dass Kasim damit angesteckt wurde.
„Auf dünnem Eis“ führt uns Zuschauer in die Welt des Amateureishockeys. Dort wird nach dem Ende des Trainings der Trainer erstochen aufgefunden. Der scheinbar einzig Verdächtige ist ein Flüchtling, der das kostenlose Trainingsangebot des Vereins wahrgenommen hat. Doch dieser hat ein Alibi, das scheinbar Wasserdicht ist. Doch plötzlich taucht das Handy des Verstorbenen bei dem Jugendlichen auf, was ihn wieder in die Liste der Verdächtigen aufnimmt. Steinar nimmt die Ermittlungen wieder auf und stößt auf ein ungeheuerliche Verschwörung, die noch viel weitreichender ist als vorher angenommen.
In „Die ausgestreckte Hand“ betritt mit Alexandra „Alex“ Beijer (Jenie Silfverhjelm) nicht nur die neue Leiterin der Abteilung das Revier, sondern es geschieht auch noch ein Mord ohne jeglichen Täter und vor allem ohne jeglichen Sinn. Die alleinerziehende Mutter Manuela wird von ihrer Tochter am Fuße der Treppe tot aufgefunden, warum ist völlig unklar, da jeder die junge Frau mochte. Bei näheren Ermittlungen durch Steinar, Oskar (Måns Nathanaelson) und Jenny (Anna Asp) findet das Team heraus, dass mehr hinter der unscheinbaren Hausfrau steckte als angenommen und dass der Sorgerechtsstreit mit ihrem Exmann viel von ihrer Kraft gefordert hatte. Doch ist er auch der Mörder?
Im letzten Film der Staffel „Teufels Anwalt“ gerät der Bruder von Alex in die Krallen der Mafia. Nach dem Mord an einem Restaurantbesitzer benötigen einige Mitglieder dieser Organisation rechtliche Unterstützung. Kurz darauf wollen sie ihn zu ihrem Stammanwalt machen. Als er ablehnt kriegen sie ihn über seine Spielsucht und die Schulden, die er bei ihnen macht. Da er diese natürlich nicht bezahlen kann fordern sie Informationen über den Fall. Es gibt eine Zeugin, die gesehen hat, wer den Mord begangen hat und nun möchte man schneller sein als Beck, Alex und Steinar.
Die sechste Staffel von „Kommissar Beck“ ist in jeder Hinsicht spannend. In jeder Episode werden recht aktuelle Probleme aufgegriffen und in einen spannenden Kriminalfall eingebettet. So ist beispielsweise der Extremismus einer Islamistengruppe oder aber auch die Abneigung gegen Flüchtlinge ein besonderes Thema dieser Staffel.
An und für sich hat man beim Schauen immer noch das alte „Beck“ Gefühl. Peter Haber ist zwar nun in einer anderen Position, ist aber immer noch ein wichtiges Mitglied des Teams. Dafür tritt Kristofer Hivju alias Steinar mehr in den Vordergrund, ein Narr wer nun sagen würde, dass es an seinem Beliebtheitsgrad durch “Game of Thrones” liegen könnte. Dennoch sind alle Elemente vorhanden. Die Gespräche mit Becks Nachbarn Grannen (Ingvar Hirdwall) dürfen dabei natürlich nicht fehlen und diese sind immer noch so skurril und seltsam wie früher. Auch wenn die Dynamik nun ein wenig anders ist, ist auch diese Staffel ein Muss für die Fans dieser Serie.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten