Eigentlich sollte Dylan sauer auf seine Freundin Kira sein, die heimlich in seinen Sachen herumgesucht hat. Zum Glück hat sie dabei aber herausgefunden, dass Dylan schon seit geraumer Zeit seine Tabletten gegen seine Psychosen nicht mehr genommen hat und er sich deswegen in der letzten Zeit so auffällig verhielt. Nun ist Dylan aber wieder in der Spur. Er geht wieder regelmäßig zum Arzt, hat sich von seiner damaligen Freundin getrennt, die ohne sein Wissen Bilder seines Vaters in einer Galerie verkauft hat und arbeitet außerdem auch noch an seiner neu auflebenden Freundschaft mit Kira. Er schafft es sogar wieder zur Uni zu gehen und den verpassten Stoff nachzuholen.
Eigentlich könnte sein Leben nicht besser laufen, doch durch den Anfang der Handlung weiß man, dass dieser Lebensabschnitt nur von kurzer Dauer ist und Dylans Zweitjob als Rächer bald wieder die Oberhand gewinnen wird. Der große Umbruch kommt an Halloween. Der Plan war zusammen mit Kira auf eine Kostümparty zu gehen und sich in der Bar zu treffen in der Kira arbeitet. Während Dylan wartet taucht ein seltsamer Mann mit russischem Akzent auf, der nach Kira fragt. Dylan wird sofort hellhörig und verfolgt den Mann zu seinem Auto. Da Dylan Angst hat, dass die russische Mafia nun nicht nur Jagd auf ihn, sondern auch auf Kira macht, bringt er den fremden Mann kurzerhand um.
Doch dies ist nur der Anfang. Dylan nimmt sein früheres Leben wieder auf und kümmert sich nun mehr um Beschattung der russischen Mafia und ums Planen seines Angriffs. Dabei ist das Finden des schwächsten Glieds der Kette der wichtigste Aspekt seiner Observierung und seines weiteren Vorgehens. Schnell entdeckt er den Geldboten, der oft alleine unterwegs ist, dabei aber jedes kleine Geheimnis der Organisation kennt. Unterdessen muss Dylan aber auch an sein Privatleben denken und so besucht er zusammen mit Kira das Haus seiner Mutter. Dort erfährt er, dass er einen Halbbruder hatte, der sich das Leben genommen hat. Irgendwie hat er diesen Verdrängt, doch scheinbar hatte er die gleiche Krankheit wie Dylan…
Mit dem dritten Band der Reihe „Kill or be killed“ nähert sich die Geschichte in großen Schritten ihrem Ende. Ed Brubaker und Sean Phillips führen so langsam die noch offenen Handlungsstränge zusammen, öffnen aber gleichzeitig auch noch weitere Handlungen, die die Geschichte wieder mehr als unvorhersehbar erscheinen lassen. Während man im vergangenen Band auf die Fährte der psychischen Krankheit, wird dieses in diesem Band wieder ein wenig relativiert, so dass man überhaupt nicht weiß was nun der wahre Auslöser für Dylans Dämon sein können. Im Laufe der Geschichte werden unterschiedliche Fährten gelegt und ich bin wirklich mehr als gespannt, wie die beiden Künstler ihre Geschichte abschließen werden. Irgendwo und irgendwann muss ja auch wieder die Polizei auftauchen, die die Spur des Killers in band zwei durch einen Zufall aufnehmen konnte.
Brubaker und Phillips haben eine „nette“ Geschichte erschaffen, die eine Mischung zwischen der typischen Crime Noir Handlung von Brubaker sowie einem Hauch von Mystery ist. Meiner Meinung nach hat Splitter mit dieser Serie ein gutes Händchen bewiesen und ihr Programm mit der Geschichte um den „Rächer“ perfekt erweitert. Obwohl ich eigentlich kein wirklicher Fan der Arbeiten von Brubaker und Phillips bin, bin ich sehr gespannt, wie die Künstler diese Geschichte zu einem Ende bringen werden.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten