Obwohl Dylan zuerst versucht hat den Dämon zu besiegen, der ihn vom Selbstmord gerettet und ihn nun in seinen Diensten gezwungen hat. Doch nach 30 Tagen hat Dylan erhebliche Schmerzen gehabt, so dass er auf die Forderungen des Dämons eingegangen ist und eine Person tötet, die es auch verdient hat. Nun ist Dylan schon fast ein Expert auf diesem Gebiet, doch leider ist er dabei auch unvorsichtig geworden. Bei einer seiner Morde hat er leider nicht gut genug recherchiert und auch leider nicht genau aufgepasst und so wird die Polizei auf ihn aufmerksam. Durch einen gut platzierten Schuss und der Drohung mit einer Bombe, kann Dylan zwar in letzter Sekunde fliehen, bekommt dadurch aber noch weitere Probleme.
Durch den Mord an einem russischen Mädchenhändlers hat die russische Mafia ein Kopfgeld auf den mysteriösen Killer ausgesetzt, also auf Dylan. Dylan steigt nach seiner Begegnung völlig überdreht bei einem russischen Taxifahrer ein, der seine Schlussfolgerungen zieht und ihn an seine russischen Freunde verrät. Schon bald darauf hat der Spürhund der Mafia die Fährte aufgenommen und beginnt seine systematische Suche nach Dylan, die ihn schließlich zu Dylans Dealer Rex führt. So kommt es dann auch, dass Dylan bei seiner nächsten Drogenlieferung nicht nur Rex trifft, sondern auch den brutalen Killer, der nicht lange zögert und das Feuer eröffnet…
Gleichzeitig hat Dylan es mit seiner Polizeiaktion geschafft die Aufmerksamkeit der Mordkommission auf sich zu lenken. Leitende Ermittlerin ist Lily Sharpe, die von ihren männlichen Kollegen immer ausgebremst wird. Nun ist sie aber die einzige die eine Verbindung zwischen den letzten brutalen Morden an Verbrechern sieht. Da sie aber niemand ernst nimmt, spricht sie mit einem Freund bei der Presse. Dies ist natürlich ein gefundenes Fressen und schon bald sieht man den Skimaskenmörder von allen Titelseiten, was die Polizei endlich zum Handeln bewegt. Leider wird Lily immer noch ausgebremst, so dass sie nun die Dinge in die eigene Hand nimmt und sich privat auf die Suche nach dem Mörder macht – was sie dann auch unwissentlich schnell zu ihm führt. Sie sieht Dylan abseits auf einer Beerdigung stehen, so dass er auf ihrem Radar landet – auch wenn sie noch nicht weiß wer er ist…
Bisher konnte ich von mir nicht behaupten, dass ich ein großer Fan der Crime-Noir Storys von Ed Brubaker war. Dann habe ich den ersten Band von „Kill or be Killed“ gelesen und war völlig begeistert. Die Idee, dass ein Killer von einem Dämon den Auftrag erhalten hat Verbrecher zu ermorden ist wahrlich grandios. So ist Dylan nicht der typische Antiheld, der ungeplant und mit dicken Waffen irgendwelche Verbrecher, sondern muss Menschen töten um selbst zu überleben, was der Geschichte ein wenig mehr Tragik verleiht.
Der zweite Band war jetzt nicht mehr ganz so überraschen wie der erste Handlungsbogen, konnte aber dennoch mit einigen unvorhersehbaren Wendungen auftrumpfen. Erzähler ist wieder Dylan, der uns Leser auf seine Reise in den Wahnsinn mitnimmt. Dabei nimmt er manchmal auch die Position des allwissenden Erzählers ein und berichtet nicht nur von der Polizeiarbeit, sondern auch von seiner Freundin Kira. Dieses verleiht der Geschichte noch viel mehr Tiefe, so dass man nicht nur die einseitige Sichtweise von Dylan mitbekommt, sondern auch seiner Gegner die ihn jagen sowie seiner Freunde die sich sorgen um ihn machen. Dieses wurde erneut wieder hervorragend düster von Sean Phillips in Szene gesetzt, der ja nun schon lange die neuen „Crime Noir“ Storys mit Brubaker macht.
Meiner Meinung nach nimmt die Handlung in der Mitte der Geschichte eine seltsame Wendung und die Geschichte wird plötzlich ein wenig realer. Was wäre, wenn eine Psychose so stark ist, dass man wirklich glaubt von einem Dämon beauftragt worden zu sein. Da dies aber nicht der Aufhänger für die nächsten Bände sein kann, bin ich mir sicher, dass Brubaker und Phillips noch einen Trumpf im Ärmel haben, der alles was man sich bis zu dem Zeitpunkt zusammengereimt hat wieder negiert und man wieder völlig planlos irgendwo bei einem Cliffhanger hängen bleibt.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten