Da ist er nun. Der Comic Kill Or Be Killed Band 1 von Ed Brubaker, Sean Phillips und Elizabeth Breitweiser. Erschienen ist dieser Band und damit der Einstieg in eine neue Serie im Splitter Verlag. Die Beschreibung klingt so ausgesprochen gut, dass ich das, komme was wolle, unbedingt lesen musste. Gesagt, getan.
Dylan, so der Name des Protagonisten, möchte sich zu Beginn vom Dach eines Hauses stürzen. Sein Leben läuft nicht annähernd so, wie er sich das vorstellt. Zu allem Überfluss ist seine beste Freundin mit seinem Mitbewohner zusammen. Für ihn ist der Sprung der letzte Ausweg. Doch auf dem Weg nach unten fällt Dylan durch Wäscheleinen und wird am Ende von einem Teppich gebremst. Ohne wirklich ernsthafte Verletzungen. Nicht nur unser Protagonist wundert sich darüber.
Doch in der Nacht erscheint die Erklärung in Form eines Dämons. Mit dem Suizidversuch ist Dylan ohne es zu wissen, ein Pakt mit dem Dämon eingegangen und muss für dieses neue Leben fortan jeden Monat mindestens einen Menschen töten, die das auch verdient hat. Er macht es ziemlich ungern. Verständlicherweise. Und er weigert sich daher immer weiter. Doch gen Ende des Monats geht es Dylan merklich schlechter, bis er schlussendlich auf der Schwelle zum Tod steht. Nun ist es unausweichlich: Er muss jemanden umbringen. Seine Erinnerungen helfen ihn, denn in der Kindheit teilt ihm ein Freund mit, dass er von jemanden missbraucht wird. Person ausfindig machen, liquidieren. Erster Job erledigt. Das zweite Mal fällt schon deutlich schwerer aus. Ein Bordell der russischen Mafia wird auserkoren.

All das sorgt nicht nur in ihm für Verwirrung, sondern generell in seinem sozialen Leben für Veränderungen und ungläubige Augen, wenn er verprügelt nach Hause kommt. Zu allem Überfluss macht seine beste Freundin ihm auch noch in dem ganzen Chaos ein Angebot.
Durch die Ermordungen der bösen Menschen rutscht Dylan unweigerlich in die populäre Antihelden-Schiene ohne zu kopieren. Punisher kommt einem da durchaus in den Sinn und Kill Or Be Killed Band 1 muss sich vor diesem Vergleich weder scheuen noch verstecken.
Die Zeichnungen sind ausgesprochen gelungen und auch die Story ist bestens aufbereitet worden. Das Dylan mit seinen zwei Leben jonglieren muss ist eigentlich schon genug, doch ist er zu allem Überfluss in seiner besten Freundin verknallt. Die Story macht neugierig und Lust auf mehr. Die Zeit bis zum zweiten Band ist – wie üblich – viel zu lang. Ich würde gerne jetzt schon lesen. Großartiger Einstieg in eine fantastische Story. Bleibt abzuwarten, was der Splitter Verlag sonst noch für Überraschungen in dieser Serie beziehungsweise generell in Zukunft bereithält.