Eigentlich wollte der Polizeibeamte Rolf Larsen (Anders W. Berthelsen) an seinem freien Tag zusammen mit seiner Frau Maria (Johanne Louise Schmidt) einen neuen Kinderwagen für ihre kleine Tochter kaufen. Leider kommt ein Anruf seiner Kollegen dazwischen, so dass er sich zum Tatort einer Kindesentführung begeben muss.
Die 11 Monate alte Minna wurde aus ihrer Kindergartengruppe vom Spielplatz entführt, was den Erzieherinnen leider erst viel zu spät aufgefallen ist. Die Polizei kann also nur noch nach Indizien suchen und findet als einzigen Anhaltspunkt einen Schuh der Kleinen.
Die Befragung der Mutter bringt derweil in Person des Vaters von Minna schon einmal einen Verdächtigen an den Tag. Dessen Asylantrag ist abgelehnt worden und scheinbar erhofft er sich nun durch die Entführung in Dänemark bleiben zu können. Doch auch das stellt sich als Sackgasse heraus.
Nach einem Vermisstenaufruf im dänischen Fernsehen kommt der vielversprechendste Hinweis von einer Autobahnraststätte in Polen. Eine junge Frau hat Minna dort scheinbar gesehen und die Behörden informiert. Rolf möchte dem sofort nachgehen, hat aber seine kleine Tochter im Schlepptau und durch einen Sturm kann die Babysitterin nicht aushelfen.
Also muss Rolf sich mit seiner Tochter auf den Weg machen und die letzte Fähre nach Rostock erwischen um dann weiter nach Polen zu kommen. Alleine ist das aber unmöglich und so hilft ihm sein Freund und Kollege Jarl Skaubo (Nicolas Bro) und verspricht sich im Notfall um Rolfs Tochter zu kümmern.
Das Wetter macht aber auch vor der Fähre nicht Halt und da Rolf ein wenig seekrank ist, lässt er seine Tochter nur kurz aus den Augen, während Jarl noch sein Mittagessen genießt. Als Rolf dann seinen Magen entleert hat, ist seine Tochter verschwunden. Der Kinderwagen ist umgekippt und es sieht so aus, als wäre sie über Bord geschwemmt worden. Rolf kann es nicht glauben, ist er doch sicher, die Bremsen angezogen und vor allem die Kleine angeschnallt zu haben. Das Drama wird offiziell wird als unglücklicher Unfallstod deklariert.
Fünf Jahre später ist Rolf bei der Polizei auf Jütland angestellt. Dort genießt er die Ruhe und Einsamkeit und versucht nicht mehr an den Tag zu denken, der sein Leben für immer verändert hat. Dies alles ändert sich aber, als der Privatwagen seines Chefs gestohlen wurde. Einziger Anhaltspunkt ist die Speichelprobe die Neel (Olivia Joof Lewerissa), eine junge Kollegin, dem Dieb bei einer Routineüberprüfung abgenommen hat.
Sie wusste zuerst nicht, dass der Wagen gestohlen war und dann war es leider zu spät, da sich der Dieb aus dem Staub gemacht hat. Völlig außer sich entsendet der Chef Rolf nach Kopenhagen um dort die Speichelprobe analysieren zu lassen um diese mit der DNA Datenbank zu vergleichen.
Nur durch einen Zufall entdeckt Rolf, dass die Datenbank fehlerhaft ist. Das Ergebnis kam nämlich negativ zurück, obwohl der Mann ein vorbestrafter Vergewaltiger ist. Schnell werden auch alte Fälle wieder überprüft. Der Fall Minna ist auch dabei, wird aber erst so richtig relevant, als die französische Polizei das gleiche DNA Profil bei einem aktuellen Mord gefunden hatte.
Also wird eine internationale Sondereinheit ins Leben gerufen, die sich nur um diesen Fall kümmert, bestehend aus dänischen, französischen und polnischen Kollegen. Denn die wenigen Spuren führen immer wieder nach Polen. Rolf ist natürlich auch dabei und hofft auf neue Erkenntnisse im Fall seiner verschwundenen Tochter… Was die Ermittler jedoch entdecken ist weit schockierender und weitreichender als zunächst gedacht.
Die dänische Serie „KiDNApping“, oder auch „DNA“ im Original, von Torleif Hoppe ist eine äußerst spannende und vor allem hochdramatische Krimireihe. Was zuerst wie eine einfache Kindesentführung aussieht, entwickelt sich zu einer europaweit agierenden Schleuserbande, der das Handwerk gelegt werden muss.
Die erste sehr dramatische Folge lässt mit den Eltern, vor allem mit Rolf mitleiden, dem seine Tochter entrissen worden ist. Dies wird jedoch nicht sensationslüstern ausgeschlachtet, vielmehr wird mit Zeitsprüngen- es geht 5 Jahre später weiter- gearbeitet, die zeigen, wie unterschiedlich solch schreckliche Erlebnissen verarbeitet werden. Dennoch bleibt beständig die Hoffnung, das eigene Kind wieder zu sehen. Welch ungeheure Kräfte das entwickeln kann, zeigt die Geschichte der jungen Julita, die alles dafür tut, ihr Kind wieder zu finden.
Neben dieser menschlichen Dramatik ist das kriminalistische Auffinden verschiedener Spuren über Landesgrenzen hinweg sehr gut gezeigt. Schön ist, dass die Akteure tatsächlich in den jeweiligen Landessprachen sprechen (untertitelt), dies macht die Besonderheit der internationalen Zusammenarbeit viel deutlicher als wäre alles einfach ins Deutsche übersetzt.
Pandastorm Pictures hat mit der Veröffentlichung dieser Serie erneut wieder erstklassige nordische Krimiunterhaltung auf den deutschen Heimvideomarkt gebracht. Diese kommt diesmal sogar ganz ohne viele brutale Bluttaten aus und fokussiert sich dabei hauptsächlich auf die Verzweiflung, aber auch auf den Mut von Menschen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten