Der 12-jährige Johnny Sinclair wohnt zusammen mit seinem Kindermädchen Cécile auf einem alten schottischen Schloss. Seine Eltern sind zurzeit auf einer Studienreise und daher ist Johnny auf sich alleine gestellt. Eigentlich wäre das ja nichts schlimmes, wenn Johnny nicht Gespenster sehen könnte…
Sobald er sein Zimmer verlässt tauchen auf dem Flur jedes Mal vier verschiedene Geister auf, die ihm im wahrsten Sinne des Wortes das Leben zur Hölle machen. Cécile ist eine angebliche Voodoo-Priesterin, die versucht ihrem Schützling mit allen ihren kleinen Zaubertricks zu helfen. Leider ist sie nur eine angebliche Voodoo-Priesterin, so dass ihre kleinen Tricks und ihr seltsames Hokus-Pokus überhaupt keine Auswirkungen haben. Die einzige Erleichterung für Johnny ist die Schule, doch auch dort wird er nicht in Ruhe gelassen. Diesmal sind es aber keine Gespenster, sondern die Schulraudies.
Auf dem Heimweg von der Schule stolpert Johnny zufällig über einen alten Totenschädel. Diesen nimmt er mit nach Hause und reinigt ihn dort auch erst einmal grundlegend. Genau da findet er auch heraus, dass dieser Totenschädel etwas ganz Besonderes ist, nämlich genau in dem Moment als Erasmus von Rothenburg beginnt mit ihm zu sprechen. Dieser ist ein ehemaliger Magier, der schon Johnnys Vorfahren geholfen hat und nun auch Johnny bei der Geisterjagd unterstützen möchte. Denn Johnny möchte gerne in die Fußstapfen seines Namensvetters John Sinclair beim Scotland Yard treten.
Mit der ersten Episode zu „Johnny Sinclair“ bieten die Hörspielproduzenten Dennis Ehrhardt und Sebastian Breidbach eine gelungene Adaption des ersten Romans von Sabine Städing. Dieser ist im Baumhaus Verlag erschienen und zeigt genau wie das Hörspiel die Anfänge des jungen Geisterjägers.
Die Geschichte wird dabei von Erasmus von Rothenburg erzählt, der den Beginn zwar nur aus Erzählungen berichten kann, man aber auch dabei schon merkt, was er von den Zaubertricks von Cécile hält. Immer wieder mit ein wenig Ironie beladen erzählt Erasmus dann, wie es zu dem Treffen mit Johnny gekommen ist und auch, was danach passiert, da er von da an Johnnys ständiger Begleiter wird. Bevor es aber so weit kommen kann, muss Johnny mit seinem besten Freund zuerst noch eine Prüfung bestehen, in der sie einen Geist besiegen müssen.
Bei dieser Zusammenarbeit mit Folgenreich konnten Dennis Ehrhardt und Sebastian Breidbach eine Reihe bekannter Stimmen verpflichten, die dem Hörspiel Leben einhauchen. So kann man in den Hauptrollen Dirk Petrick als Johnny Sinclair, Wolf Frass als Erasmus von Rothenburg und Léne Calvez als Cécile. Dazu kommen in weiteren Rollen noch die Stimmen von Leon Blaschke, Carmen-Maja Antoni, Bert Franzke, Tim Kreuer, Sven Plate, Helmut Zierl, Ursula Sieg, Sarah Madeleine Tusk, Johannes Steck, Luzie Buck und Uli Krohm.
Da ich bisher nur die erste Episode gehört habe und auch das Buch nicht gelesen habe, bin ich wirklich gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird. Die Zusammenarbeit zwischen Folgenreich und Bastei Lübbe ist wirklich gelungen und die kleinen aber feinen Anspielungen auf den wahren John Sinclair sind mehr als Amüsant. Auch bei Hörspielen für Jugendlichen versteht Ehrhardt sein Handwerk und so erschaffen er und Breidbach genau die passende Atmosphäre, die nicht zu albern, dabei aber auch nicht zu gruselig wirkt.