Jimmy Regent war einer der größten Agenten des britischen Geheimdienstes. Bis er herausgefunden hat, dass er im Laufe der Jahre als Geheimdienstler eine unglaubliche Menge an unehelichen Kindern gezeugt hat, die sich nun alle an ihm rächen wollen. Bei diesem Racheplan gehen sie sogar soweit, dass sich einige seiner Töchter in Jimmys Leben einschleusten und sogar das Bett mit ihm teilten.
Während Jimmy nun ein gebrochener Mann ist und in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie ist, muss sich die Bevölkerung Englands immer noch mit den Auswirkungen des Geschlechtssafts arrangieren. Diese chemische Waffe hat dafür gesorgt, dass die Menschen ihre Geschlechtsorgane gewechselt haben. Ein heilloses Durcheinander, da alle Briten nun ihre neuen Geschlechtsorgane ausprobieren wollen.
Einzig Jimmy und seine Partnerin Nancy sind von den Auswirkungen des Geschlechtssafts verschont geblieben. Nach einem mehr als erfolglosen Versuch ihren ehemaligen Partner zu wecken und wieder in die alte Spur zu bringen, macht sich Nancy allein auf den Weg um Junior und den Rest der unehelichen Kinder von Jimmy zu stoppen und ein Gegenmittel gegen den Geschlechtssaft zu bekommen.
Dazu muss sie nur auf die Insel Squitt kommen, die dem kürzlich verstorbenen Schimpansenclown Bobo dem Bastard als Unterschlupf diente. Dort angekommen beginnt sie natürlich sofort mit dem Ausdünnen von Jimmys Kindern, doch leider gibt es zu viele, die sie auch kurzerhand überrennen. Die einzige Hoffnung liegt in Jimmy, doch wie soll sie jemand retten, der nur sein kleines Hündchen im Kopf hat…?
Mit „Wie war das?“ veröffentlicht Panini Comics nun den zweiten und abschließenden Band von „Jimmys Bastarde“. Dieser beendet auch vorerst die Geschichte um Geheimagent Jimmy Regent, der eine wunderbare Parodie auf James Bond ist. Der klassische Jimmy Regent ist eigentlich nur eine weitere Inkarnation von Bond, eine gute Mischung aus Sean Connery, Roger Moore und Pierce Brosnan.
Erdacht wurde dieser Geheimagent aber nicht von Ian Fleming, sondern von dem Mann, der uns schon Serien wie Preacher, Hitman, The Boys, The Darkness, oder auch Crossed gebracht hat. Wie man es von Garth Ennis erwartet ist die Story um Regent daher auch nicht eine typische Agentenstory sondern eine ziemlich komische und bizarre Geschichte mit mehr als seltsamen Figuren.
Dabei ist es nicht nur Garth Ennis der für die Figuren verantwortlich ist, sondern auch Künstler Russ Braun, der dem Wahnsinn von Ennis ein Gesicht verleiht. Diesem gelingt es ausgesprochen gut, uns Leser nach und nach ebenso wie Regent oder Nancy die Augen zu öffnen. Auch wir erkennen plötzlich die ganze kleinen Andeutungen, die in den vorherigen Episoden schon gemacht wurden.
Im Gegensatz zu der Originalausgabe, die bei Aftershock Comics erschienen ist, konnte man für die deutsche Ausgabe von „Jimmys Bastarde“ Stand-Up Comedian Hennes Bender für die Übersetzung verpflichten. Auch dieser ist neben Ennis und Braun maßgeblich für den Erfolg der Reihe verantwortlich. Ihm gelingt es nämlich ebenso den Wahnsinn von Ennis einzufangen und in absurde und teilweise mehr als lustige Dialoge zu verpacken.
„Jimmys Bastarde“ ist wie fast alles von Garth Ennis eine Satire, die nicht nur genau trifft, sondern auch an manchen Stellen ein wenig über den guten Geschmack hinausgeht. Für Fans von Ennis und seinem düsteren Humor ist „Jimmys Bastarde“ ein Volltreffer, wer aber ein wenig skurrilen Humor, der manchmal auch ein wenig unter der Gürtellinie ist, nicht mag, der sollte die Finger von dieser Story lassen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten