Der geplante Ausstieg von Brian Michael Bendis bei Marvel und der große Erfolg der Netflix Serie „Jessica Jones“ haben dafür gesorgt, dass die Herren Bendis und Gaydos ihrer Superheldenprivatermittlerin nach vielen Jahren des Schattendaseins wieder eine eigene Serie haben zukommen lassen. ist zurück.
In der Zeit in der wir Jessica nicht beobachten durften ist einiges passiert. Jessica hat im Gefängnis gesessen und wird nun wegen guter Führung entlassen. Da sie nun völlig am Boden ist, versucht sie auch jeden Kontakt mit ihrem Mann, dem Superhelden Luke Cage, zu vermeiden. Dieser sucht sie aber, da Jessica ihre gemeinsame Tochter Dani bei ihrer Mutter versteckt hat, von der man aber annimmt, dass sich Jessica mit ihr verkracht hat. Schon kurz nach ihrer Entlassung wird Jessica vom Superschurken Spot entführt, der für eine Alison arbeitet, die im zweiten Civil War von Carol Danvers verhaftet wurde und nun auf Rache aus ist. Dazu benötigt sie die Hilfe von Jessica, denn noch tiefer kann die ehemalige Heldin nicht sinken.
Natürlich ist dies alles nur ein gut ausgeklügelter Plan, den Jessica zusammen mit Carol erdacht hat, um Alison nach dem Debakel während des Civil Wars ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Während ihr Umfeld sich langsam wieder daran gewöhnen muss, dass diese ganze Gefängnisgeschichte nur ein Job für Jessica war, muss sie selbst dabei hauptsächlich Luke überzeugen, dass sie keine andere Wahl als die völlige Abkapselung hatte. Nach viel Überredungskunst und dem guten Zureden von Carol kommt aber wieder alles ins Lot, nur um kurz danach von der ehemaligen Leiterin von S.H.I.E.L.D. Maria Hill wieder durcheinander gebracht zu werden.
Doch auch dies ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn durch einen dummen Fehler ist Zebediah Killgrave, der Purple Man, aus der Haft entlassen worden. Dieser ist nicht nur Jessicas Erzfeind, sondern auch ihr schlimmster Albtraum. Zu Beginn ihrer Karriere befand sich Jessica unter seinem Einfluss und hat seitdem Angst wieder in seinen Einfluss zu gelangen. Killgrave macht dieses Mal aber einen entscheidenden Fehler, da er Dani benutzt um mit Jessica zu kommunizieren. Ab da ist es für Jessica noch persönlicher als persönlich.
Es ist vorbei. Brian Michael Bendis hat seine letzte Storyline um seine eigene Superheldin beendet. Die Story, die er im Jahre 2001 begonnen ist zwar nach 28 Heften beendet gewesen, dennoch hat er Jessica aber niemals fallen gelassen. So hat er Jessicas Leben in „The Pulse“ weitergeführt, wo sie dann auch den Civil War überstanden hat, nur um sie dann bei den New Avengers durch ihren Freund Luke Cage landen zu lassen.
Nun musste durch Bendis Wechsel zu DC Jessicas Geschichte aber zu einem für ihn akzeptablem Ende gebracht werden. Als Partner in Crime konnte Bendis für dieses letzte Kapitel erneut Michael Gaydos gewinnen, mit dem er Jessica damals auch ins Leben gerufen hat. Da Gaydos die Figur ebenso kennt wie seinen Handrücken, fühlt man sich als Leser zu Hause angekommen. Man sagt mit der Geschichte nicht nur Bendis Lebewohl, sondern auch seiner Figur, die niemals wieder so werden wird wie wir sie jetzt erleben durften. Trotz Kind ist sie immer noch am Trinken, am Fluchen und vor allem am Leuten in den Hintern treten.
Panini hat nun die letzte Maxiserie um Jessica Jones als weiteren Megaband veröffentlicht. Nach den beiden „Alias“ Bänden ist dieser Band jetzt als eigenständiger Jessica Jones Band erschienen. Dieser enthält neben den 18 Heften mit der Hauptstory auch noch die kurze Einleitung ins neue Marvel Universum. Persönlich bin ich ein wenig traurig, dass es nun vorbei ist. Jessica ist eine der coolsten neuen Figuren des Marvel Universums und Bendis ist der Hauptverantwortliche dafür. Mir bleiben aber noch die Defenders Bände, die letztens auch bei Panini erschienen sind.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten