Wenn man an Autoren aus Irland denkt, dann kommt einem zumeist James Joyce und sein Epos „Ulysses” in den Sinn. Doch, wer war dieser James Joyce eigentlich und warum ist „Ulysses” eigentlich so ein Erfolg geworden? Die Graphic Novel „James Joyce – Porträt eines Dubliners” beantwortet diese Fragen in interessanten Bildern und einen angenehmen Plauderton.
Alles beginnt natürlich vor James Geburt, in dem die Familienverhältnisse der Joyces dargelegt werden. Schon vor seiner Geburt waren die Joyce berühmt, manchmal für etwas gutes, doch zumeist weil sie ihr komplettes Geld durchgebracht hatten und mal wieder kurz davor waren den Gerichtsvollzieher vor der Tür stehen zu haben. Auch James Vater war nicht besser. Meistens hat er sein Geld für Alkohol ausgegeben.
James sollte da ganz anders werden. Seine erste Ausbildung hat er in einer Klosterschule genossen, bevor er an die Universität gehen durfte. Schon hier bemerkte Joyce seine Vorliebe für Literatur, jedoch nicht für die Irische. Seiner Meinung nach waren alle irischen Autoren Stümper und Nichtskönner. Nach einigen Jahren in Paris lernt Joyce seine zukünftige Frau kennen und flieht mit ihr von der irischen Insel nach Österreich-Ungarn.
Doch auch James hatte ständig Geldnöte. Mit Gelegenheitsjobs hielt er sich und seiner Familie über Wasser, während er in den freien Momenten an seinen Büchern arbeitet, für die sich zuerst aber leider niemand interessiert. Erst als der Amerikaner Ezra Pound auf ihn aufmerksam wird, geht es scheinbar bergauf. Trotzdem hat er aber immer noch keinen Abnehmer für die ersten Kapitel von „Ulysses” gefunden, was Joyce kurz an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringt.
Autor und Zeichner Alfonso Zapico hat sich für seine aktuelle Graphic Novel die Biographie des bekanntesten irischen Autors ausgesucht. Mit seinem Werk „James Joyce – Porträt eines Dubliners” geht er damit den Wurzeln des Autors auf die Spur und berichtet über das äußerst abwechslungsreiche Leben des Künstlers. Zu Beginn hat der Band sehr viel Text, da Zapico zuerst einmal die Grundlagen von Joyces Leben erklären muss.
Der Zeichenstil von Zapico ist ein wenig unpassend zur Geschichte, da er doch mehr an einen Cartoon erinnert als an einen ernsten biographischen Comic. Doch auch hier kann der Autor überzeugen, denn selbst ernste Themen aus Joyces Vergangenheit beschreibt er mit einem kleinen Augenzwinkern.
Alfonso Zapico hat mit „James Joyce – Porträt eines Dichters” eine gut gestaltete und auch gut recherchierte Biographie über den Künstler verfasst, der zwar gebürtiger Dubliner ist, durch seine lange Zeit im Ausland mit seiner Stadt aber eigentlich nichts mehr gemeinsam hatte. Der einzige Bezugspunkt der zwischen Joyce und Dublin noch existiert sind seine beiden Werke „Ulysses” und „Finnegans Wake” die beide Dublin als Thema haben.