Alles hat irgendwo mal seinen Anfang. So auch 007 James Bond. Dieser Anfang war das unvergessliche „Casino Royale“ welches es trotz verschiedenster Bond Darsteller erst durch den Relaunch des Franchise mit Daniel Craig als Hauptdarsteller auf die Kinoleinwand geschafft hat. Dabei ist dies eigentlich erst der Beginn aller weiteren Geschichten, da Bond hier nicht nur durch seine Feinde, sondern auch noch durch einen völlig anderen Verlust geprägt wird.
Zu Beginn steht aber erstmal die aufgeflogene Tarnung eines russischen Agenten, der dadurch die Aufmerksamkeit des britischen Geheimdienstes geweckt hat. Le Chiffre hat Unmengen an Geld verloren und möchte dies nun in einem französischen Casino zurückgewinnen, bevor seine russischen Auftraggeber ihm mit SMERSH Agenten das Lebenslicht auspusten. An genau dieser Stelle kommt einer der neuesten Doppelnull-Agenten ins Spiel – James Bond. Dieser ist kaltblütig und hat dabei ein Händchen für den Spieltisch.
Als Bond ankommt präpariert er zuerst einmal sein Zimmer gegen feindliche Übergriffe, bevor er sich mit seiner Kontaktperson Mathis trifft. Dieser weiß von anderen Agenten über Bond, die ihn belauschen und hat daher ein passendes Radio mitgebracht. Gemeinsam planen sie den Angriff auf Le Chiffre, der aber nur mit einer gehörigen Prise Glück funktionieren kann, denn die Baccara Karten fallen, wie sie fallen.
Bond wird aber nicht nur von Mathis unterstützt, sondern auch von der geheimnisvollen Vesper Lynd unterstützt, in die sich Bond verliebt. Dennoch sieht er eine Gefahr in ihr, denn in seinen Augen sind Frauen als Feldagenten immer ein Problem, die nur Ärger machen. Schon bald beginnt das große Spiel, doch leider sind die Karten nicht auf Bonds Seite, so dass er alles an Kredit verspielt. Zum Glück gibt es aber noch Felix Leiter vom CIA, der ihm etwas Geld leiht. Doch nun beginnt wirklich das Spiel auf Leben und Tod…
Autor Van Jensen und Zeichner Dennis Calero ist es mit ihrer Adaption von Ian Flemings „Casino Royale“ gelungen eine würdige Comicgeschichte des ersten Bond Romans zu erschaffen. Dabei legten sie großen Wert auf eine relativ originalgetreue Erzählung, da es im Comicgenre ebenso wie im Film nicht unbedingt möglich ist eine vollständige Umsetzung zu erschaffen. Dennoch ist es ihnen gelungen die Essenz der Geschichte herauszufiltern und dabei sogar den Zuspruch der „Ian Fleming Productions Ltd.“ zu erhalten.
Dabei gelingt es Van Jensen und Calero immer die passende Atmosphäre einzufangen. Bond wird hier als verbissener Zeitgenosse dargestellt, der immer nur auf das Ziel fokussiert ist und viel zu viele Zigaretten raucht. Während des Kartenspiels sind die Zeichnungen immer in ein gewisses Zwielicht getaucht, so dass man sich fast mit dabei fühlt und mit den Spielern mitfiebert. Dennis Calero hat es geschafft den Zeitgeist dieser Epoche einzufangen und auch seinen Zeichenstil daran anzupassen, so dass man sich wirklich an Comics aus dieser Zeit erinnert fühlt.
Mit der „James Bond“ Reihe hat der Splitter Verlag ja schon lange einen guten Riecher bewiesen. Nun legt man mit den Classic Abenteuern noch nach, so dass man nicht nur die auf Warren Ellis begründeten Geschichten genießen kann, sondern auch den Bond erleben darf, den sich Fleming vor vielen Jahren ausgedacht hat.