Während eines Routineauftrags entdeckt 007 alias James Bond geheime Unterlagen bei seiner Kollegin Rita van den Havik. Diese möchte die Unterlagen an einen anderen Agenten verkaufen, was Bond auf Anweisung von M jeden Fall verhindern soll. Bevor Bond aber am Ort der Übergabe ankommt, wird der Empfänger von einem Scharfschützen niedergestreckt. Dennoch nimmt sich Bond der übergelaufenen Agentin an und bringt sie mit einigen Schüssen zur Strecke.
Problematisch wird der Fall erst, als sich herausstellt, dass der potentielle Käufer ein CIA Agent war und man davon ausgeht, dass Bond der Mörder des Agenten war. Es gibt keine weiteren Beweise und für den Scharfschützen hat man nur die Aussage von Bond. Doch wer oder was steckt hinter diesem feigen Anschlag? Die erste Spur führt nach Deutschland zu einer rechtsextremistischen Gruppierung, die scheinbar amerikanische Waffen erhalten haben. Bond setzt am Treffpunkt der Gang an und trifft dort auf einen alten Bekannten, da Felix Leiter als Undercoveragent in der Gang eingeschleust war. Dieser berichtet Bond dann auch von den amerikanischen Erkenntnissen und bringt Bond auf die Spur des Geldes.
Schon kurz darauf ist Bond in einer Auktion in Genf, wo er die Drahtzieher hinter allem vermutet. Nach einer aufregenden Versteigerung wird Bond von ein paar Bodyguards in ein Hinterzimmer geführt. Die Lage scheint aussichtslos, doch dann erhält er Hilfe vom französischen Geheimdienst in Person von Chantal Chevalier. Gemeinsam finden sie die verschwunden Antiquitäten sowie einen Hinweis auf einen Kontaktmann in Brüssel.
Während Bond nach Brüssel reist um diesen Kontaktmann unschädlich zu machen findet im NATO Hauptquartier ein Treffen der Amerikaner und Briten statt. Leider verläuft Bonds Suche nicht so wie geplant. Er wird erneut in einen Hinterhalt gelockt und für den parallel stattfindenden Mord am Leiter des US-Nachrichtendienstes verantwortlich gemacht. Das Bündnis zwischen den beiden Staaten steht auf wackeligen Beinen und von da ab gilt Bond als Vogelfrei. Er ermittelt aber dennoch im Untergrund weiter und findet erschreckendes heraus.
Nach dem Einzelband „Felix Leiter“ und der „Black Box“ Saga von Benjamin Percy und Rapha Lobosco übernehmen nun Andy Diggle und Luca Casalanguida wieder die Geschicke des britischen Meisterspions. Nach „Hammerhead“ folgt nun mit „Kill Chain“ eine weitere spannende Geschichte die die Geschehnisse um Bond in ein neues Licht rücken. Nachdem in den Filmen um Bond und den Geschichten von Ian Fleming oft der „böse“ Russe als Gegenspieler war und dieser nach der Auflösung der UdSSR nicht mehr vorhanden war, mussten andere Feinde geschaffen werden. Nun hat sich die weltpolitische Lage aber ein wenig geändert, so dass man wieder auf alte Feinde zurückgreifen kann.
Dennoch ist der Gegenspieler nicht sofort offensichtlich und Diggle hat erneut wieder einen Oberbösewicht im Hintergrund eingeführt. Durch geschickte Änderungen in der Handlung îst sich der Protagonist dieses Zustands aber niemals bewusst und jagt dem ganzen Band nur einem weiteren Handlanger hinterher. Dadurch und durch die Wahl des Gegners entsteht das klassische Bond-Flair. In den Filmen und den Romanen war es Blowfeld beziehungsweise SPECTRE, während es hier ein völlig anderer Schurke ist, der auf den ersten Blick nicht unbedingt die Weltherrschaft anstrebt.
Mir persönlich hat der nun bei Splitter erschienene James Bond Band „Kill Chain“ gut gefallen. Die Story ist gut durchdacht und von der Erzählweise immer recht spannend. Immer wenn man denkt, dass Bond der Lösung des Rätsels einen Schritt näher gekommen ist, taucht ein weiterer Stolperstein auf, der ihn wieder zurückwirft. Hinzu kommt, dass die Geschichte ein offenes Ende hat, so dass man sich auf eine Fortsetzung der Geschichte durch dieses exzellente Team freuen darf.
Meine Meinung: 10 von10 Punkten