Durch eine Lücke in den Firewalls ist es einem gewieften Hackern gelungen brisante Daten verschiedener Regierungen der Welt zu erlangen. Da es bisher keine Geldforderungen gab, ist man sich noch mehr als unsicher, was die Diebe mit den Informationen machen wollen. Doch auch die Opfer haben ihre eigenen Hacker, so dass man schnell einen ersten Anhaltspunkt hat. Der Startpunkt der Attacken liegt in Tokio, genauer im Bezirk Shinjuku, in dem sich der blinde Medienmogul Saga Genji aufhält. Dieser ist schon in der Vergangenheit durch einige Datendiebstähle aufgefallen und ist auch diesmal der Hauptverdächtige, der im Besitz der Daten Black Box sein soll.
Nachdem James Bond seinen Kontakt vor Ort getroffen hat und von diesem erst einmal ordentlich ausgerüstet wurde, macht er sich gleich auf den Weg ins größte Casino vor Ort. Genji ist ein bekannter Spieler dort und Bond hofft ihn an einem der Tische anzutreffen. Das Glück ist natürlich auf Bonds Seite, so dass er schon bald mit Genji (der sich einen Cyberbrille zum Sehen gebaut hat) um ein kleines Vermögen pokert. Doch Genji hat den letzten Trumpf im Ärmel, da Bond für ihn kein Unbekannter ist. Gemeinsam mit seinen Schlägern bringt er Bond ins Hinterzimmer und will ihn dort an die Haie des Spielcasinos verfüttern. Zu Bonds großem Glück taucht aber eine weitere Agentin auf, die ihn aus seiner misslichen Lage rettet.
Bonds neue „Freundin“ Selah Sax ist eine ehemalige Agentin eines Sondereinsatzkommandos, die als verstorben gilt und seitdem auf eigene Faust feindliche Agenten eliminiert. Der nächste Halt der beiden ist ein Sumo Ringkampf, bei dem Genji einen britischen Diplomaten trifft um mit Geji zu verhandeln. Obwohl Bond eigentlich vorbereitet ist, hat er nicht mit Genjis Verschlagenheit gerechnet. Dieser hat einen Auftragskiller engagiert, der nicht nur Bond eliminieren soll, sondern auch Selah. Wie so oft hat auch dieser Bösewicht eine ganz typische Eigenschaft und so sammelt No Name die Gesichter seiner Opfer für Todesmasken und Bonds Gesicht soll seine Sammlung noch vergrößern.
Mit „Black Box“ treten Benjamin Percy und Rapha Lobosco in die Fußstapfen von Großmeister Warren Ellis und Andy Diggle, die den Comicneustart des britischen Agenten zu verantworten haben. Percy als Autor reiht sich dabei aber hervorragend in die Reihe ein. Er bringt in seiner Geschichte nicht nur einen spannenden Aspekt eines machthungrigen Wahnsinnigen an, sondern auch die passenden skurrilen Figuren dazu.
Die Handlung wird den ganzen Band über spannend aufgebaut. Die ganze Zeit fragt man sich ob Bond es schaffen kann, den Bösewicht aufzuhalten und was dann am Ende mit der Black Box geschieht. Es ist nämlich nicht nur die britische Regierung die auf der Suche ist, sondern alle anderen Regierungen auch. So ist es nicht verwunderlich, dass man auch Bonds Freund und Kollegen Felix antrifft, der die Black Box auch sicherstellen soll. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, den nur einer gewinnen kann.
Dabei ist Rapha Lobosco eine gute Ergänzung für die Erzählung in der graphischen Umsetzung. Seine Bilder sind mehr als Ausdrucksstark und seine Actionszenen sind hervorragend. Doch auch die anderen Momente, die typisch für Bond Geschichten sind, werden vom Zeichner mehr als treffend dargestellt. Vor allem schafft er es aber die seltsamen Typen in der Geschichte passend einzufangen, so dass man diese als wirklich abstoßend empfindet.
Der nun bei SPlitter erschienene fünfte Band der Bond Reihe mit dem Titel „Black Box“ ist eine solide James Bond Erzählung. Die Geschichte ist spannend und gut durchdacht und kann an einigen Stellen sogar mit einigen Überraschungen aufwarten. Das Ende des Bandes dürfte jedem klar sein und auch die endgültige Lösung zum Verbleib der Black Box ist meines Erachtens ein gutes Finale.