Die „Vargr“ Affäre war nur ein Tropfen auf den heißen Stein und auch nur ein Anfang von James Bond 007. Dieses hängt vor allem mit den neuen Regeln des MI5 zusammen, die besagen, dass die MI6 Agenten keine Waffen mehr tragen dürfen. Dieses soll nun vom Unterstaatssekretär endgültig abgesegnet werden, was den Auftrag von 007 das Land zu beschützen nicht wirklich leichter macht.
Bevor dies aber in Kraft treten kann, wird Bond erst einmal nach Los Angeles geschickt um eine Agentin des MI6 sicher zurück nach Hause zu bringen. Diese hat bei ihrer Arbeit in der türkischen Botschaft etwas herausgefunden, so dass nun ihr Leben bedroht ist. Zuerst wird James ein wenig von seinem Freund und Kollegen Felix Leiter ausgerüstet um dann den ersten Kontakt zu Cadence Birdwhistle aufzunehmen. Doch auch dieses stellt sich schon als problematisch heraus, da Ms. Birdwhistle gleichzeitig von Agenten des türkischen Geheimdienstes MIT besucht wird. Bond erledigt diesen Zwischenfall mehr als Routiniert und reist mit der Agentin zurück nach England.
Dort angekommen werden sie erneut angegriffen. Diesmal scheinbar von Spezialisten aus dem eigenen Land. Birdwhistles Bericht bei Bonds Vorgesetzten M sorgt für Erschütterung. Scheinbar hat die Organisation „Eidolon“ den MI5 unterwandert. Dieses ist scheinbar eine Unterorganisation des „Spectre“, die den Untergang dieser Organisation nicht eingesehen hat und nun wieder zum Leben erwecken möchte. Wer genau aber dahintersteckt ist noch ungewiss und daher greifen M, Bond und Birdwhistle auf eine List zurück, die aber verheerende Konsequenzen haben könnte…
„Vargr“ war nur der Anfang. Mit „Eidolon“ legt der englische Kultautor Warren Ellis noch „James Bond“ nach. Das neue „Anti-Waffen“ Gesetz ist noch nicht ganz in Kraft, dennoch muss Bond schon mit den Auswirkungen kämpfen. Dennoch zeigt sich der Agent mit der Lizenz zum Töten in dieser Geschichte alles andere als friedlich. Ellis zeigt, dass Bond wirklich der brutale Mistkerl ist, der damals von Ian Fleming erdacht wurde und nicht der weichgespülte Charakter der Filmlandschaft. Jedes Aufeinandertreffen mit feindlichen Agenten wird nicht diplomatisch geregelt, sondern endet immer mit dem einen oder anderen Toten.
Auch der zweite Comicband fängt an wie jeder James Bond Film. Zuerst gibt es eine kleine Vorgeschichte bevor es dann über den Trailer (hier eine Doppelseite) in die eigentliche Handlung mündet. Auch für diesen Band ist wieder Jason Masters verantwortlich, der auch schon „Vargr“ illustriert hatte. Auch bei „Eidolon“ gelingt es ihm wieder ein Film-Gefühl zu produzieren, obwohl Ellis Bond mehr an die Romanfigur von Fleming angelehnt ist. Sein Stil ist sehr klar und geradlinig und auch bei den Hintergründen zeigt Masters nur das, was wirklich wichtig ist und vor allem was für die Geschichte wichtig ist.
Auch „Eidolon“ ist ein abgeschlossener Band, für den man zwar den ersten Band nicht unbedingt kennen muss, der aber an einigen Stellen auf Ereignisse dieses Bandes zurückgreift. Bonds Geschichte ist aber noch lange nicht erzählt, so dass man sich bald schon auf weitere Abenteuer mit dem Agenten freuen darf. Der nun bei Splitter erschienene Band „Eidolon“ ist eine spannende, runde Geschichte, in der Ellis einen Bond präsentiert den sich jeder Fan wünscht.