Nachdem 007 den Mörder seines Kollegen 006 ausgeschaltet hat, wird James Bond von M auf den Auftrag angesetzt, der eigentlich für 006 gedacht war. Vom Festland kommen neue Designerdrogen, die auf der Britischen Insel mehr Unheil anrichten, als alles Vorherige. Bond muss nach Berlin um dort einen Kontaktmann seines Freundes Felix Leitner zu treffen, der ihn weitere Informationen zur Droge liefern soll.
In der Abteilung des Quartiermeisters muss Bond erst einmal feststellen, dass er seine Waffe abgeben muss. Der Waffenbesitz ist auf den Inseln nun verboten. Erst in der Zentrale des Geheimdiensts in Berlin wird er sie wieder erhalten. Dieses wird ihm kurz nach seiner Ankunft fast zum Verhängnis. Am Flughafen wartet schon eine Eskorte auf ihn, doch diese will ihn nicht nur abholen, sondern auch umbringen. Bond gelingt es zu entkommen und im Büro des Geheimdienstes anzukommen.
Schon kurz darauf hat Bond einen Termin bei Slaven Kurjak der ihm weitere Informationen über die neue Droge geben soll. Dieser schickt ihn in ein Lagerhaus, in dem die Drogen hergestellt werden soll. Schnell stellt sich aber heraus, dass dieses eine Fehlinformation ist, denn an besagter Adresse befindet sich eine Gruppe der Al-Zein, die er zuerst ausschalten muss. Kurjak hat unterdessen einen seiner Untergebenen geschickt um die letzte Drecksarbeit zu erledigen und Bond endgültig auszuschalten…
Nach den letzten vier James Bond Filmen ist der britische Geheimagent wieder in aller Munde. Zuerst war man ja sehr skeptisch, wie Daniel Craig den Agenten darstellen würde, nun ist man enttäuscht, dass er nach vier Filmen schon aufhört. Kein Wunder, denn Craig ist genau das, was Fleming sich vorgestellt hat. Craig stellt Bond smart, brutal, aber auch verwundbar dar. Man möge sich nur an die Szene aus „Casino Royale“ erinnern… Dennoch legt er in bestimmten Situationen einen gewissen Eifer an den Tag – vor allem, wenn es um persönliche Rache geht.
Der englische Comicautor Warren Ellis hat sich nun der Materie James Bond angenommen. Wer Ellis kennt – und auch liebt – der weiß, dass dies nicht der nette Bond aus der Nachbarschaft ist, sondern ein brutaler Mistkerl, der alles was in seinem Weg liegt ausschaltet. Und so beginnt die Geschichte auch. James jagt einen Mann, den er aus Rache am Mord an seinem Kollegen 006 umbringt. Erst danach fängt die richtige Handlung an – ganz so wie in den James Bond Filmen auch. Danach muss er erst zu M, bekommt die Waffen von Q und beginnt mit seinen Ermittlungen.
Die Umsetzung der Geschichte lag in den Händen von Jason Masters, der sich im Vorfeld vor allem durch seine Arbeit an der Bat-Familie ausgezeichnet hat. Nun darf er zusammen mit Ellis in neue Gefilde eintauchen, was ihm auch hervorragend gelingt. Masters schafft es das Leinwand-Gefühl auf Papier zu bannen und einen Bond darzustellen, welcher der Beschreibung von Ian Flemings „wahren“ Bond schon sehr nahe kommt.
„Vargr“ ist eine runde Sache. Die Handlung ist spannend, wenn auch an einigen Stellen für meinen Geschmack etwas zu knapp geraten. Nachdem Bond den Drahtzieher gefunden hat, wird es recht schnell zu Ende geführt. Leider gibt es bisher nur die im Splitter-Band enthaltenen sechs US-Ausgaben. Persönlich hoffe ich aber, dass Ellis die Serie noch weiterführen wird. Die Ausgabe ist wirklich gelungen und macht Spaß zu lesen. Ellis und Masters gelingt es den passenden Ton zu treffen und James Bond gerecht zu werden.