Nachdem Felix Leiter bei einem Hai Angriff seine rechte Hand und sein linkes Bein verloren hat, kann er nicht mehr für die CIA tätig sein. Da er nichts anderes kann, eröffnet er eine Detektivagentur und arbeitet nun als Freelancer. Da er gerade im Selbstmitleid versinkt, kommt ihm ein Auftrag des Japanischen Spions Tiger Tanaka gerade recht. Für diesen soll er die ehemalige russische Spionin Alena Davoff identifizieren, da er einer der letzten ist der ihr Aussehen kennt.
Eigentlich sollte dies ein Kinderspiel sein. Doch wie so oft kommt alles ganz anders. Felix wird beim ersten Aufeinandertreffen mit Alena fast getötet und nur ihre Erinnerungen an vergangene Zeiten retten ihn. Schon kurz danach wird ein Giftgasanschlag auf ein wichtiges Regierungsgebäude verübt. Ist dies alles ein Zufall? Tanaka bittet Felix an seiner Seite zu kämpfen und den scheinbaren Drahtzieher hinter dieser Tat festzunehmen. Dieser ist der Anführer einer Sekte, die Japan wieder zum alten Ruhm verhelfen möchte.
Nach der Ergreifung möchte man den Grund für diese Tat herausfinden, doch die Verhörtechniken von Tanakas Männern greifen alle nicht. Schon bald wird auch klar warum, denn der Mann selbst ist auch eine wandelnde Giftgasbombe, die Tanakas Stützpunkt fast vollständig ausradiert. Bei den Untersuchungen entdeckt Felix eine bisher nicht gesehene Verbindung, da er einen der Männer aus dem Dunstkreis des Sektenführers mit Alena gesehen hat. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, da es sich bei dem Mann um einen Nordkoreanischen Wissenschaftler handelt, der nach diesen zwei Angriffen bestimmt nicht haltmachen wird.
Nach dem großen Erfolg von Warren Ellis James Bond und der Fortsetzung „Hammerhead“ war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass auch James Freund von der CIA seine eigene Geschichte erhält. Was niemand vorher geahnt hatte, der Comic macht es möglich. Einen ersten Vorgeschmack konnte man schon am Gratis Comic Tag 2017 bekommen, bei dem man das erste Kapitel von James Robinsons und Aaron Campbells Spin-off genießen konnte.
Nun ist beim Splitter Verlag die komplette in den USA bei Dynamite veröffentlichte sechs-teilige Miniserie erschienen. In dieser wird ein Abschnitt nach Felix Ausscheiden aus dem Dienste der CIA gezeigt, in dem er noch große Selbstzweifel hat. Durch den Verlust der Hand und des Beines denkt er von sich, dass er nun kein ganzer Mann und eher nutzlos ist. Zu seinem Glück stehen ihm aber seine Freunde und auch sein wacher Verstand bei, die ihm in jeder noch so brenzligen Lage helfen.
Die Geschichte von James Robinson ist gut durchdacht. Bei „Felix Leiter“ handelt es sich um eine klassische Spionagestory aus dem James Bond Universum, die genau die richtigen Zutaten hat. Wir haben die strahlenden Agenten, wir haben den großen Schurken und wir haben sogar in einer kleinen Nebenrolle Bond selbst.
Die Grafische Umsetzung der Geschichte lag bei Aaron Campbell, der mir persönlich an einigen Stellen zu verwaschen gezeichnet hat. Dieses ist vor allem bei den Gesichtern aufgefallen, die meines Erachtens manchmal ein wenig unförmig aussahen. Dafür hat er es aber geschafft andere nette Stilmittel zu verbinden, so dass es ihm in einigen Panels gelungen ist ein koloriertes Foto mit seinen Zeichnungen zu verschmelzen, was wirklich gut aussieht.
Der erste James Bond Sonderband ist eigentlich ein Muss für jeden wahren James Bond Fan. Der sonst nur als Nebencharakter genutzte Felix Leiter erhält hier seine erste Solostory, die wirklich Spaß macht und eine passende Ergänzung des Bond Universums ist.