Vor einiger Zeit habe ich zum Debütalbum von Jack Torrance mit dem Titel Flickering Lights besprochen (hier). Nun gibt es dazu ein Track By Track, geschrieben von Matze, und es löst auf, erweitert und entschlüsselt. Ich finde die Themenwahl gelungen und gut, speziell mental health kommt vor und allgemein aber viel zu wenig. Aber lest selbst.
1. Harbour
Ein Song über die Liebe. Also schlichtweg ein Liebeslied. Ein Song der wiedergeben soll, wie wichtig es ist jemanden zu haben, der einen mit allen Fehlern akzeptiert, jemand der Orientierung gibt wenn man sich verloren fühlt und wie wichtig ein Ort der Geborgenheit ist. Ein Hafen in stürmischer See.
2. Reminder
Jede/r und wirklich jede/r hat Schwächen und Fehler. Die Frage ist nur, ob man bereit ist daraus zu lernen und versucht die bestmögliche Version von sich zu sein, oder ob man lieber weiterhin nach Entschuldigungen oder Beschuldigungen sucht. Eine Erinnerung an alle, dass wir zusammenhalten müssen, dass es etwas gibt, für das es sich zu kämpfen lohnt. Ein bisschen so etwas wie unser “Unity” Song.
3. Ruiner
Ein Song über Verlust. Über das Gefühl von Machtlosigkeit und Scheitern. Keine direkte Botschaft, kein “Alles wird gut” am Ende, sondern eine Momentaufnahme.
4. Nothing
Auch eine Momentaufnahme. Ein Song über Widersprüchlichkeiten, dem Hin-und hergerissen sein zwischen Erwartungen anderer und dem eigenen Anspruch. Sinnfragen und Schilderungen von Gefühlslagen, verbunden mit dem Wunsch einfach nichts zu fühlen um klarer denken zu können mit der Erkenntnis, dass man fühlen muss um zu denken.
5. Remedy
Ein Song in dem verschieden Momente angerissen werden und der deutlich machen soll, wie wichtig, heilend, tröstend oder mutmachend Musik sein kann bzw. ist. Hier dann tatsächlich mit einem “Alles wird gut” am Ende.
6. Fragile
Ein Song über die Zerbrechlichkeit von zwischenmenschlichen Gefühlen, von Hoffnungen und Träumen. Und darüber das man für Dinge die einem wichtig sind brennen muss und sich auch mal dabei verbrennen darf.
7. Farewell
Ein Song über einen Selbstmord in meinem Familienkreis. Der Text beschreibt kaum das warum, sondern hauptsächlich den Moment (so wie ich denke, dass es gewesen sein könnte) und das wie. Selbsmord, Depressionen, Angstzustände sind und bleiben Themen in die kann man sich als Nichtbetroffener nicht reinfühlen. Ich habe trotzdem versucht ein bisschen mehr als nur an der Oberfläche zu kratzen.
8. Homesick
Ein Song über das Gefühl seinen Platz, sein “zu Hause” in der Musik gefunden zu haben. Ein Ankommen nach einer Phase von Enttäuschungen, ein Aufruf zum Durchhalten und die schlichte Erkenntnis, dass man nicht alleine sein muss (außer man will es) und die Musik hier mehr als nur helfen kann.
9. Lights
Ein Song mit wenig Text und Sprachsamples von Predigern der Westboro Baptist Church. Unfassbar wieviel Hass, Idiotie und Intoleranz aus Religion (oder religiösem Fanatismus) entstehen kann. Trotz der (durch das Internet) ständigen Verfügbarkeit von Fakten, wischenschaftlichen Erkenntnissen und unumstößlichen Tatsachen.