Die Heidelberger Band Irie Révoltés besteht aus neun Mitgliedern und ist bekannt für die unterschiedlichsten Musikeinflüsse sowie die Auseinandersetzung in den Texten mit sozialkritischen Themen. Dieses wird aber nicht nur auf Deutsch zelebriert, sondern vor allem in Französisch, da der Vater der Sänger „Mal Élevé” und „Carlito” aus Frankreich stammt und die Brüder in ihrer „Vatersprache” singen. Nun ist das neue Album mit dem Titel „Irie Révoltés” erschienen, auf dem die band den Soudtrack zur Revolte liefert.
Schon beim ersten Song des Albums „Ruhe vor dem Sturm” erkennt man wo die Reise hinführen soll. Eine Mischung zwischen Hip-Hop Beats und Synthesizer-Pop bringen die passende Atmosphäre des Songs. Bei „der Ruhe vor dem Sturm” ist die Musik eher zurückhaltend, während in den Strophen Druck ausgeübt wird um die Leute für den „Straßenkampf” zu mobilisieren.
„Stopper” ist ein eingängiger Reggea-Song, der hauptsächlich auf Französisch gesungen wird. Eigentlich ein fröhlicher Song, den man auch ganz gut mitsingen kann – bis es dann zur Steigerung kommt. So gesehen ändert sich an der Musik selbst nicht viel. Der Gesang wird nur etwas aggressiver. Zuerst auf Deutsch, später dann auch noch einmal auf Französisch.
Der dritte Song des Albums „Jamais” ist auch ein fröhlicher Song, obwohl er ein ernstes Thema hat. Gleich darauf folgt mit „Squatte” ein weiterer Song, der zur friedlichen Revolution aufruft. Mit einem eingängigen Beat wird hier zur Hausbesetzung aufgerufen.
„Zu Schnell” ist ein gut eingänglicher Reggea Song, der den ganzen Druck ankreidet den wir Menschen uns ständig selber machen. Eigentlich sollte man es ständig so machen, wie der Refrain es sagt „Ich lehn, ich lehne mich zurück, weil sich das Leben viel zu schnell bewegt”. Einfach mal den Tag genieße und nicht immer hinter allem her hetzen.
Der sechste Song des Albums ist eines meiner Highlights. Ein aggressiv elektronischer Song, der vor allem durch den Gesang noch aufdringlicher klingt und den ernst des Songs unterstreicht. Das ganze wird dann noch von fetten Gitarrenriffs untermalt, so dass die antifaschistische Gesinnung der Band nicht einfach so im Winde verhallt.
Danach wird es erst einmal wieder etwas ruhiger. „Á tout Prix”, „Peur de la Liberté”, „Danse” und „Jetzt” sind musikalisch gut eingängig und auch sehr poppig, so dass die Message nicht nur von Rockfans empfangen wird.
„Privatisation” fängt zwar auch recht poppig an, wird dann aber kurz vor dem Refrain ein wenig ruhiger und nachdenklicher. „Fäuste hoch” ist dann wieder eine Aufforderung – diesmal aber nicht zum Straßenkampf, sondern zum Song mit dem Beat zu nicken und die Faust hochzuheben. Natürlich steckt da etwas mehr dahinter, aber die Idee ist wirklich sehr witzig.
Der vorletzte Song des Albums „Décision” ist ein wenig ruhiger und leitet passend in den letzten Song des Albums ein. Dieser ist wieder eher ein Reggea-Song, der sich dann im Refrain zu einem Popsong ändert. Dabei darf man aber nicht vergessen „Heute ist der Tag, heut wird alles anders…”.
Das selbstbetitelte Album von Irie Révoltés ist eine wirklich abwechslungsreiche Scheibe. Durch die verschiedensten Musikstile ist jeder Song wirklich unterschiedlich. Von fröhlichen Ska Songs bis hin zum krachenden Rocksong ist alles dabei. Irie Révoltés ist wirklich der Soundtrack für den Kampf auf der Straße – wobei dieser nicht unbedingt gegen das System sein muss.