Eigentlich führt Ex-Cop Jack Whelan (John Simm) ein ganz angenehmes Leben. Er ist ein erfolgreicher Buchautor und hat mit Amy (Mira Sorvino) die perfekte Frau. Doch eines Tages läuft alles schief. Amy hat einen Termin in der naheliegenden Stadt und bleibt plötzlich spurlos verschwunden. Jack beginnt mit seinen eigenen Ermittlungen zum Verschwinden von Amy in ihrer Anwaltskanzlei. Doch dort hat man sie schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen. Das einzige Lebenszeichen von ihr ist ihr Handy, welches Jack von einem sehr pflichtbewussten Taxifahrer erhält, der ihm sagt, dass eine russisch sprechende Frau das Handy verloren hat. Doch Amy spricht kein Russisch, oder etwa doch?
Gleichzeitig wird ein 9-jähriges Mädchen (Millie Bobby Brown) von Richard Shephard (James Frain) besucht, der ihr eine Muschel und eine Karte mit einer Telefonnummer übergibt. Daraufhin verändert sich das Mädchen in ihrer Persönlichkeit und verslässt kurz darauf ihr Elternhaus mit unbekanntem Ziel. Sie wirkt dabei teils wie ferngesteuert, nutzt aber zu jeder erdenklichen Möglichkeit ihren kindlichen Charme um ihre Ziele zu verwirklichen. Dabei ist aber auffällig, dass scheinbar zwei Personen in ihrem Körper zu wohnen scheinen.
Unterdessen nimmt ein alter Freund Kontakt mit Jack auf. Dieser ist Anwalt und untersucht Ungereimtheiten bei einem seiner letzten Fälle. Dabei benötigt er Jacks Hilfe, da scheinbar auch Amy zu diesen Problemen gehört. Doch Jack möchte davon vorerst nichts wissen, kontaktiert ihn aber nachdem Amy wieder aufgetaucht ist und ebenfalls ein völlig verändertes Wesen zeigt.
„Intruders” von Glen Morgan ist eine spannende achtteilige Mystery-Fernsehserie, die zunächst relativ langsam und verworren startet, bei der sich dann aber schnell die Handlungsstränge verdichten. Tappt man als Zuschauer zusammen mit Jack lange Zeit im Dunkeln, erfährt man doch Stück für Stück mehr über die Geheimloge „Qui Inverti” und deren Machenschaften.
Herausragend ist die schauspielerische Leistung von Millie Bobby Brown, die dem Zuschauer durch die Wechsel ihrer Charaktereigenschaften schon Gänsehaut verleihen kann. Doch auch die anderen Darsteller der Serie brauchen sich nicht zu verstecken. Der Wandel von Amy findet auch bei Mira Sorvino statt, die plötzlich von der liebenden Ehefrau zu einer eiskalten Führungsperson wird. Auch John Simm baut im Laufe der Serie immer weiter ab, da seine Figur mit dem was er dort erfährt nicht mehr fertig wird.
Wer spannende Unterhaltung mag, die nicht sofort schon bei der ersten Episode völlig offen gelegt wird, ist bei „Intruders” genau richtig. Durch die mehrgleisige Aufdeckung der Handlung kommt aber schnell Licht ins Dunkel, was aber nicht bedeutet, dass alles bis ins kleinste Detail erklärt wird. Ein wenig Mystik bleibt am Ende erhalten und schließt die Serie somit passend ab.