Es ist Winter in Deutschland – naja, so langsam wird es Winter in Deutschland. Die Corona-Krise hat uns fest im Griff und wir müssen unsere Kontakte so gut wie möglich beschränken. Was könnte dabei besser helfen, als neue Morde aus der beschaulichen Grafschaft Midsomer.
Inspector Barnaby ist endlich wieder zurück und mit der 31. DVD Box erhält man vier weiter spannend-skurrile Kriminalfälle, die nur darauf warten von John Barnaby (Neil Dudgeon) gelöst zu werden. Dabei ist er aber nicht alleine, denn ihm zu Seite stehen wie immer in den letzten Episoden sein Detective Sergeant Jamie Winter (Nick Hendrix) sowie die Gerichtsmedizinerin Dr. Fleur Perkins (Anette Badland) und Barnabys Frau Sarah (Fiona Dolman).
Bei den vier neuen Fällen aus Midsomer handelt es sich um:
Ein Mords-Zirkus (Send in the clowns)
Immer diese teuflischen Details (The point of balance)
Puppenmorde (The miniature murders)
Der Stachel des Todes (The sting of death)
In der ersten Episode „Ein Mords-Zirkus“ ist der Zirkus in der Stadt. Leider ist dies kein Grund zur Freude, da zuerst ein verstörender Clown auftaucht, der ahnungslose Passanten mit einer Machete bedroht. Dies ist aber noch nicht genug, denn während einer Vorstellung wird einer der beiden Zugpferde (komischerweise auch Clowns) scheinbar von seinem Partner erschossen.
Der Tote wollte den Zirkus eigentlich für ein besseres Angebot verlassen und sein Partner wollte ihm aus Rache dafür nur ein wenig Angst einjagen, doch der Schuss ging im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los. Die Ermittlungen beginnen, verlaufen aber schnell in einer Sackgasse, bis es bei der Magiershow im Zirkus den nächsten Toten zu beklagen gibt…
Im zweiten Fall „Immer diese teuflischen Details“ wird nach einer großen Tanzveranstaltung eine der Favoritinnen tot aufgefunden, obwohl sie mangels Tanzpartner gar nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte. Was ist also das Motiv für diesen Mord und könnte es wirklich die Ausschaltung der Konkurrenz sein.
Wie so oft gibt es viele Verdächtige und Barnaby muss diese nun nacheinander befragen. Einen der wichtigsten Hinweise erhält er in einer Forschungsanstalt für Kybernetik, bis auch dort ein unfassbar brutaler Mord geschieht.
Im dritten Fall „Puppenmorde“ wird während der feierlichen Übergabe von wertvollen Puppenhäusern im Puppenhausmuseum der Immobilienhai Alexander Beauvoisin erschossen. Bei genauerem Hinsehen erkennt Gerichtsmedizinerin Fleur, dass der Schuss durch das Fenster eines Puppenhauses abgegeben wurde und dass sich der Täter beim Einbrechen der Tür scheinbar verletzt hat.
Die Spuren führen zu einem Umzugsunternehmen, dessen Besitzer allen Grund hätte Beauvoisin zu ermorden. Dieser war durch schlechte Wartung in einem seiner Häuser für den Tot einer jungen Frau verantwortlich, die Zufällig die Tochter des Umzugsunternehmers war. Doch dessen Alibi ist scheinbar Wasserdicht. Also geht die Suche nach dem Mörder weiter.
Im letzten Fall der Staffel „Der Stachel des Todes“ wird ein renommierter Bienenzüchter bei der täglichen Kontrolle seiner Bienenstöcke hinterrücks angegriffen. Er überlebt diesen Mordanschlag zwar schwerverletzt, muss aber den Verlust seiner wertvollen Bienen beklagen. Der einzige der für ihn für diese Tat in Betracht kommen könnte ist sein Neffe, der angeblich schon lange neidisch auf den Erfolg des Onkels ist. Barnaby beginnt mit den Ermittlungen, doch der Neffe hat für die Tatzeit ein Alibi, da er mit seinem Kollegen Met hergestellt hat.
In der nächsten Nacht wird die Ärztin des Dorfes Tot in einem Kokon aus Bienen gefunden. Niemand kann sich erklären, warum diese beliebte Frau ermordet wurde, doch schon bald liefert Sarah Barnaby einen weiteren Verdächtigen – den örtlichen Pfarrer, der am selben Abend wutentbrannt die Praxis der Ärztin verlassen hat.
Barnaby ist zurück und es wird wieder in herrlich bizarre Art und Weise getötet. Natürlich sind die Episoden immer noch genauso behäbig wie zu Beginn der „Midsomer Murders“ Reihe, aber gerade dies macht ja die Serie aus. Dieses „typisch“ britische Flair, welches aber mit der Realität natürlich gar nichts zu tun hat.
Mit einem kleinen Augenzwinkern verbeugen sich die Macher der Reihe in jedem Film vor irgend einem verschrobenen Club, oder irgend einem Trend, der plötzlich in einem der vielen kleinen Dörfer der Grafschaft Midsomer aufgetreten ist. So werden in diesen vier Episoden ein klassischer Zirkus, Tanzturniere, das Sammeln von Puppenhäusern und Bienzüchten als Aufhänger für die jeweiligen Fälle genommen.
Für mich ist ein neuer Barnaby immer wieder eine große Freude. Die Fälle sind gut konstruiert und bei den letzten Episoden ergeben die Auflösungen auch immer Sinn. Diese sind natürlich an den Haaren herbeigezogen, doch dafür lieben wir Barnaby doch. Sehr schön ist auch der Kontrast zwischen Barnaby und der Gerichtsmedizinerin zu sehen, die hier als kompletter Gegenpol agieren und uns Zuschauer mehr als einmal zum Lachen bringen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten