Die EP „Memoria“ von der australischen Band Inertia ist am 18. März 2022 auf Resist Records erschienen. Die fünf Stücke, die es in den 18 Minuten auf die Ohren gibt, sind als Konzept gedacht. Thematisch beschäftigen sich die Songs mit Rache, Hoffnungslosigkeit, Ungleichheit und Selbstidentität. Die nüchternen Lyrics und der Blick in eine dystopische Zukunft tun ihr übriges, die Stücke nicht besonders hoffnungsvoll oder lieblich klingen zu lassen. Aber ob das irgendjemand tatsächlich erwartet in diesen Zeiten, weiß ich nicht. Unwahrscheinlich.
Der erste Track „Arisaka“ beginnt ruhig mit Synthie-Klängen, um danach in härtere Gefilde abzudriften. „Hivemind“ und „Parallels“ sind ein bisschen härter. Wer sich aber überzeugen (lassen) möchte, dass der Band auch eine härtere Gangart steht, ist mit dem Song „Nemesis“ richtig. Danach gibt es mit dem Titelsong den Rausschmeißer.
Die Band tourte schon mit Thornhill, Story of The Year und Void of Vision. Eine gewisse Professionalität ist also da, diese hört man aber auch in Sachen Produktion und Songstruktur. Da wurden sich auf jeden Fall einige Gedanken gemacht. Leider ist die EP ziemlich kurz für einen besseren Einblick, aber mein Erstkontakt mit den Australiern kann sich sehen und hören lassen. Der Wechsel zwischen ruhigen und härteren Passagen kennt man allerdings zur Genüge. Hier trifft es auf Gesang aber auch Gitarre, Drums und Co zu. Ist okay und kann man sich mal anhören, lohnt sich vielleicht auf den Schirm zu behalten.