Mit „Houses of the Holy” erscheint das zweite von Jimmy Page neu überarbeitete Led Zeppelin Album der zweiten Welle der Remastered Deluxe Edition. Nach den Veröffentlichungen von „Led Zeppelin I” bis „Led Zeppelin III” sind nun in der zweiten Welle die Klassiker „Led Zeppelin IV” und “Houses of the Holy” in der von Gitarrist Jimmy Page persönlich digital remasterten Version erschienen.
Bei „Houses of the Holy” begann die starke Experimentierphase der Band. Die Bluesgitarre aus den vergangenen Alben wurde zurückgefahren und die Variabilität der Songs wurde erhöht. Dieses hört man schon beim ersten Stück „The Song Remains the Same” welcher stark verspielt ist und eigentlich drei Songs in einem sind, die aber nahtlos ineinander übergehen.
Generell ist über den Inhalt des Albums alles schon einmal gesagt worden. Das Album beinhaltet Soundstrukturen und Gesangsarrangements, welche bisher von der Band so noch nicht genutzt wurden. So kann man bei „D’yer Mak’er” beispielsweise starke Einflüsse aus dem Reggea-Bereich hören, oder auch das Funk-Tribut „The Crunge”. Letzteres ist von der Band als Ehrung für den Godfather of Soul James Brown geschrieben worden.
Einer meiner persönlichen Lieblingssongs des Albums ist „No Quarter”. Dieser unglaublich ausgefeilte Song repräsentiert eigentlich alles, was Led Zeppelin zu diesem Zeitpunkt ausgemacht hat. Pages Gitarre, Plants Gesang und das Keyboard von John Paul Jones sind einfach unvergleichbar und lassen die Hörer in der Musik versinken.
Wie man es von den übrigen Remastered Deluxe Editions schon gewohnt ist, befindet sich auch bei „Houses of the Holy” eine Bonus-CD mit bisher unveröffentlichten Stücken. Hierbei handelt es sich ausschließlich um alternative Mixe, die bei den Aufnahmen für die Songs entstanden sind.
So hat man auf der Bonus-CD unter anderem die Möglichkeit „The Rain Song” ohne Piano zu hören, oder „No Quarter” im Rough Mix ohne Gesang. Erneut sind diese Songs eine gute Ergänzung für jeden Led Zeppelin Fan. Neben dem neuen Mastering von Jimmy Page, sind diese Song der Grund für eine Anschaffung dieser Platte.
Das Artwork ist wieder stark an der LP orientiert. Die Doppel-CD erscheint im Digi-Pack und hat ein ausführliches Booklet. Durch die Hülle hat man das LP-Feeling, welches durch die unterschiedlichen Plastikcases bei den CDs verloren gegangen ist.
„Houses of the Holy” ist zwar nicht mein absolutes Lieblingsalbum von Led Zeppelin, spiegelt aber sehr gut den Entwicklungsstand und das Gefühl der Epoche wieder. Die Erstveröffentlichung war im Jahre 1973 und galt für damalige Zeiten als revolutionär.