Um ihre missliche finanzielle Lage ein wenig aufzubessern versuchen die Brüder Ned (Derek Haugen) und Charlie Harker (Noel Carroll) zusammen mit ihrem Freund Gerry (Jacob Givens) ihr Elternhaus als Touristenattraktion zu verkaufen. Mit einem Theaterstück über ihre eigene Vergangenheit wollen sie die Massen anlocken. Leider können sie schon im Vorfeld die Geldgeberin mit ihrem Schauspiel nicht wirklich überzeugen, so dass sie ihnen nicht nur keine finanzielle Unterstützung anbietet, sondern ihnen auch noch mit einer Räumungsklage droht, wenn sie nicht bis zur nächsten Woche ihre Schulden zahlen können.
Da hilft ihnen ihr bekannter Name auch nicht weiter. Ihr Vorfahren haben zwar Dracula zur Strecke gebracht, sind aber im Laufe der Zeit dennoch in der Belanglosigkeit versunken. Nun müssten sie eigentlich ihrer Schwester Paige (Whitney Moore) von ihrer Misere berichten, doch dazu fehlt ihnen der Schneid. Da ziehen Ned, Charlie und Gerry die Kneipe vor. Nach einer durchzechten Nacht werden die drei dann in ihrem Haus von einem Verbrecher überrascht. Dieser ist als der „Nekrophile“ bekannt, da er auch nicht vor Leichen zurückschreckt um sich zu vergnügen. Durch einen Unfall kann der Verbrecher gestoppt werden, verliert dabei aber sein Leben. Die Halsverletzung ist so stark, dass der Gangster ausblutet und ausversehen auf den letzten verbliebenen echten Vampirschädel eines Fürsten blutet, was die Kreaturen der Finsternis wieder aus der Versenkung kommen lässt.
Durch diesen Zufall kommt in der Heimatstadt der Harkers das Gerücht auf, dass die Vampire zurück sind. Diese nehmen dies sofort als Anlass um ihr Theaterstück zu promoten. Dabei haben sie aber die Rechnung ohne den Wirt, beziehungsweise die Nachbarin gemacht. Diese hat gesehen wie die Harkers die Leiche entsorgt haben und will sie nun deswegen erpressen. Ein Herzinfarkt kommt aber dazwischen, so dass die Harkers und ihr Nachbar einen perfiden Plan schmieden um dadurch den Vampirmythos noch weiter zu beflügeln. Was keiner ahnen kann ist, dass ein Vampir unterwegs ist, der nur eines im Sinn hat – Blut.
Mit der Horrorkomödie „House Harker“ hat Clayton Cogswell versucht eine Hommage an die klassischen Horrorkomödien zu erschaffen. Dabei wurden keine Kosten und Mühen gespart um in der Tradition von Klassikern wie „Braindead“ das Kunstblut spritzen zu lassen. Leider wurde dafür an den Masken und Kostümen gespart, so dass der böse Obervampir eher aussieht wie ein Alien aus einem D-Movie. Die anderen Vampire sind aber auch nicht viel besser, da die Zähne wirklich nur aufgeklebt sind.
Der Film an sich war ganz nett. Die Handlung ist typisch 1980er-Jahre Horrorfilm. Ein wenig seltsam, ein großer Oberbösewicht und viel Gemetzel. Natürlich ist das ganze Dorf zu Beginn der Handlung gegen die Harkers, doch wie in dieser Art von Filmen typisch kriegen sie am Ende die Rechnung eiskalt serviert. Diesmal sind alle mit einem Vampir eingesperrt, der Blutdurst hat und alle in Kreaturen der Finsternis verwandelt. Also müssen die Waffen und das Handwerkszeug aus dem Haus genutzt werden um die Stadt von den Vampiren zu befreien. Und diese sterben immer mit einer unglaublichen Blutfontäne.
„House Harker“ ist wahrlich kein cineastisches Meisterwerk. Die Effekte sind dürftig, die Handlung dünn und die Schauspieler sind zwischendurch ein wenig hölzern. Dafür waren einige Einstellungen und Ideen wirklich hervorragend wie der Splitscreen in der Szene mit der Nachbarin. Viele Klischees werden im Laufe des Films aufgegriffen und neu verwurschtelt. So ist Charlie zu Beginn ein wenig der nette Trottel, der sich im Laufe des Films wandelt, oder auch Paige, die zuerst die taffe Schwester, später dann aber zur Jungfrau in Not wird. Generell habe ich mich aber nett unterhalten gefühlt und kann nun auch mit Fug und Recht sagen „I had a bloody good time at House Harker“.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten