In den 1980er und 1990er Jahren war David Hasselhoff ein Weltstar. Zuerst ist er mit seinem sprechenden Auto K.I.T.T. auf Verbrecherjagd gegangen und hat im Namen der Foundation für Recht und Verfassung für Ordnung gesorgt, bevor er die Lederjacke gegen eine Badeshorts eintauschte um am Strand von Malibu als Rettungsschwimmer nicht nur ein Leben zu retten. Zwischendrin hatte er aber noch genug Zeit um beispielsweise „Nick Fury“ zu drehen beziehungsweise an seiner Gesangskarriere zu arbeiten. Ein großer Meilenstein in seiner eigenen Geschichte ist der Fall der Berliner Mauer, für den er sich verantwortlich fühlt.
Leider hat der Ruhm auch viele Schattenseiten. Seine Ehen haben nie gehalten, Alkohol und Drogen und dann gab es noch eine unschöne Szene mit einem Burger, die seinem Ruf geschadet hat. Am tiefsten Punkt seiner Karriere setzt die Mockumentary „Hoff the Record“ ein. David Hasselhoff hat in den USA keine Chance mehr einen vernünftigen Job zu bekommen. Um nicht völlig aus dem Rampenlicht zu verschwinden reist Hoff nach England um in Europa seiner Karriere wieder auf die Sprünge zu helfen.
Sein erster Versuch wieder im Showbiz Fuß zu fassen besteht in einer Rolle in einer Doku über sein eigenes Leben. Leider ist der Regisseur mit der Darstellungsweise von David Hasselhoff in der Rolle des David Hasselhoff nicht zufrieden, so dass ein jüngerer Mann den Rolle bekommt. Auch der zweite Versuch vom Hoff wieder etwas Ruhm zu erhalten scheitert, da er während Aufnahmen zu einigen Werbebildern mit sexistischen Sprüchen um sich schmeißt und auch in einer Radioshow, in der er sich eigentlich dafür entschuldigen sollte sein Unrecht nicht eingesteht. So geht es aber leider weiter. Er versucht einen Fuß als Botschafter in der UN zu bekommen, möchte sich bei der Organisation gegen Landminen engagieren, landet bei einem verrückten Waffenhändler und wird schließlich beschuldigt ein kleines Mädchen gekidnapped zu haben.
Diese ganzen Abenteuer kann er natürlich nicht alleine bestehen. Ihm zur Seite stehen sein Agent Max (Fergus Craig) der für Hoff, die obskursten Rollenangebote hervorzaubert, seine persönliche Assistentin Harriet (Ella Smith), die noch niemals zuvor so einen Beruf hatte sowie Fahrer Terry Patel (Asim Chaudhry), der scheinbar jedes Schimpfwort der Welt kennt. Damit aber noch lange nicht genug. Plötzlich taucht Hasselhoffs Jacke vom Konzert auf der Berliner Mauer wieder auf. Diese hatte er kurz nach dem Konzert einem weiblichen Fan gegeben. Nun steht plötzlich Dieter Hasselhoff vor ihm, der behauptet sein Sohn zu sein. Ein neues Mitglied in der seltsamen Parade um The Hoff.
Mit „Hoff the Record“ gelingt David Hasselhoff ein grandioses Comeback. In 30-minütigen Episoden nimmt er sich selbst, aber auch das Showbusiness mächtig auf die Schippe. Dazu haben die Macher auf typische Dokumentationsdarstellungsweise gesetzt, in der neben der eigentlichen Handlung auch immer wieder Einspieler der einzelnen Darsteller, die dort das Geschehene kommentieren. Dort zeigen die Personen ihr wahres Gesicht und setzen das gerade Gesehene ins passende Licht.
Die bei Polyband erschienene deutsche Version ist meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen. Die Serie an sich ist gut, die Synchronisation leider nicht. Die gespielten Sequenzen sind voll synchronisiert, während die Interviewsequenzen in der Originalsprache gelassen wurden und dort wie bei einer Liveaufnahme die Stimme des Synchronsprechers drübergelegt wurde. Leider hat Hasselhoff auch nicht seine bekannte Stimme, die er als Michael Knight beziehungsweise Mitch Buchannon hat, sondern Ronald Nitschkes Stimme, die ich für The Hoff recht unpassend finde. Wer dazu in der Lage ist, kann aber die Serie in Originalsprache mit englischen Untertiteln genießen. Dort ist die Serie um einiges witziger – vor allem Dieter, oder auch der Warlord Radovan. Generell ist „Hoff the Record“ gelungene Unterhaltung, wobei man sich immer wieder fragt ob dies der echte Hasselhoff ist, oder nur die Rolle, die er gerade verkörpert…