Nach dem Kuss von Kommissar Adam Karadec (Mehdi Nebbou) und dem darauffolgenden Gespräch in dem er diesen als Fehler bezeichnet, zieht sich Morgane Alvaro (Audrey Fleurot) komplett aus ihrer Stelle als Beraterin bei der Polizei zurück. Um nicht noch weiter verletzt zu werden tritt sie eine Stelle als Putzfrau bei einer reichen Familie an. Eigentlich läuft alles gut, bis die Hausherrin sie des Diebstahls beschuldigt und feuert.
Morgane wäre natürlich nicht sie selbst, wenn sie diese Kündigung auf sich beruhen lässt und geht noch einmal zu ihrer ehemaligen Arbeitgeberin zurück. Dort erfährt sie, dass sie dann, dass die junge Frau einen Stalker hat und sie sich vor diesem mehr als nur fürchtet. Morgane beginnt sofort mit den Ermittlungen, findet aber heraus, dass sich für alle seltsamen Vorkommnisse eine logische Erklärung finden lässt.
Die Erklärungen von Morgane erscheinen der Frau ehr als einleuchtend und sie ist erst einmal beruhigt. Beim Verlassen des Hauses sieht Morgane aber einen seltsamen Mann, dem sie folgt. Sie muss erkennen, dass sie sich getäuscht hat, es gibt wirklich einen Stalker und die Frau schwebt in Lebensgefahr. Aber als sie diese warnen möchte ist es schon zu spät. Die Frau liegt ermordet im Rosenbeet und die einzige Verdächtige ist Morgane selbst.
Leider können ihr da auch ihre ehemaligen Kontakte zur Polizei nicht helfen und so kommt es, dass Morgane nun selbst hinter Gitter muss. Zu allem Überfluss teilt sie sich auch die Zelle mit einer ehemaligen Polizistin, die Morgane des Mordes überführt hat. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt für ihre Freunde, denn sie fürchten, dass Morgane es nicht lange im Gefängnis aushalten wird. Doch haben die Ermittler die Rechnung ohne Morgane gemacht, die den Fall auch aus dem Gefängnis auflösen kann.
Nach ihrem Aufenthalt im Gefängnis werden schnell alle vorherigen Peinlichkeiten vergessen und Morgane übernimmt wieder ihren Posten als Beraterin der Mordkommission. Sie hilft dort erneut durch ihren hohen IQ und löst damit den einen oder anderen Fall. Als es aber wieder einmal ihr Privatleben betrifft, mauert sie sich seelisch und emotional wieder ein und erzählt ihren Freunden nichts von ihrer Misere. Ein schwerer Fehler, denn schon bald machen die Verbrecher und Geldeintreiber Jagd auf sie. Ihr Vater hatte nämlich Geld bei ihr versteckt, welches Morgane für Reparaturen im Haus genutzt hatte. Können Karadec, Céline Hazan (Marie Denarnaud), Gilles Vandraud (Bruno Sanches) und Daphne Forestier (Bérgère Mc Neese) sie in dieser Situation auch noch beschützen, oder steht sie erneut alleine da?
Mit der dritten Staffel von „HIP – Ermittlerin mit Mords-IQ“ veröffentlicht Polyband nun die Fortsetzung der französischen Krimiserie um die schlaue, aber im Umgang mit Menschen eher unbeholfene Morgane Alvaro. Diese wird wieder hervorragend gespielt von Audrey Fleurot, der es auch in der dritten Staffel gelingt den Zwiespalt zwischen Intelligenz und überspitztes Proletentum zum Selbstschutz darzustellen.
Dabei könnte Morgane alles haben, doch leider ist es ihre Art sich nicht anzupassen und auch nicht an Regeln zu halten. Während sie das im normalen leben oft in Schwierigkeiten gebracht hat, ist es genau dieses Verhalten, welches den Ermittlern der Mordkommission oft fehlt. An dieser Stelle tritt Morgane dann in Erscheinung und löst die Morde mit ihrer Takt- und Distanzlosigkeit, aber auch mit einem guten Sachverstand, den sie sich mit ihrem Fotografischen Gedächtnis über die Jahre in Fernsehdokumentationen angeeignet hat.
Auch die dritte Staffel der Serie ist wieder gute Krimiunterhaltung Das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Figuren ist hervorragend und kann in dieser Staffel auch noch weiter ausgebaut werden. So ist Gilles immer noch Morganes bester Freund im Kommissariat, während Daphne nun zur Gleichstellungsbeauftragten ernannt wurde und in ihrer Rolle voll aufgeht. Mit Timothée (Jeremy Lewin) gibt es auch noch einen neuen Kollegen, der es mit Morgane aber nicht leicht hat – vor allem nicht, als Morgane ihn verführt.
Daneben gibt es aber immer noch das Geheimnis des Kusses zwischen Karadec und Morgane, der beide mehr als belastet. Während Karadec diesen als Ausrutscher zu verkaufen versucht, ist Morgane tief geknickt dadurch. Die ganze Staffel über ist irgendwas zwischen den beiden Protagonisten am Knistern und erneut kommt ihnen das Schicksal zur Hilfe. Wie wird es sich entscheiden? Gibt es ein Happy End für die beiden?
Mir persönlich hat diese dritte Staffel gut gefallen. Die Figuren sind weiterhin hervorragend und machen unglaublich Spaß, da sie alle von Grund auf verschieden sind und sich gut ergänzen. Natürlich sollte man die Kriminalfälle hierbei nicht vergessen, denn um die sollte es sich bei einer Krimiserie ja eigentlich drehen. Auch diese sind wieder herrlich verzwickt und können wie immer nur durch die gemeinsame Kombinationsgabe von Morgane und Karadec gelöst werden. Dabei kann es dann auch schon einmal vorkommen, dass die beiden ausversehen ein wenig LSD konsumieren und durch den Tripp die richtige Spur bekommen.
Wer die beiden vorherigen Staffeln mochte, der wird auch mit dieser dritten Staffel richtig liegen. Morgane Alvaro macht einfach Spaß und hat immer den richtigen Riecher in Kriminalfällen. Im wirklichen Leben sieht das leider aber ganz anders aus, was genau den Charme dieser Serie ausmacht.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten