Auf dem Weg zur Burg von König Brendam möchte der junge Vivien die Abkürzung durch den Sumpf nehmen. Ein gefährlicher Weg, der noch gefährlicher wird, wenn einen die eigenen Begleiter verraten. Vivien hat keine Chance und wird brutal ermordet und anschließend dem Sumpf überlassen.
Zu seinem Glück beobachtet die junge Hexe Oriane diesen Vorfall. Da ihr Vivien gefällt haucht sie ihm neues Leben ein und nimmt ihn mit auf das Anwesen ihrer Mutter. Dort wird der junge Mann erst einmal wieder gesund gepflegt, bis er erneut versucht die Burg von König Brendam zu erreichen. Er hat nämlich eine wichtige Botschaft für ihn, da er dessen Sohn ist und nun gerne an seiner Seite sein möchte.
Am Hofe des Königs wird wiederum ein ganz anderes Spiel getrieben. Die engste Vertraute der Königin ist ebenfalls eine Hexe. Diese hilft ihr den König, der seine Frau eigentlich verachtet, zu becircen und für ihre Zwecke zu nutzen. Als kurz darauf die Nachricht von Vivien den Hof erreicht, bricht alles über ihr zusammen. Eigentlich sollte ihr Sohn doch den Thron besteigen, doch nun taucht so ein unehelicher Prinz auf, der dies alles zu Nichte machen möchte. Die Königin ist außer sich und versucht zusammen mit ihrem Sohn alles um Vivien zu stoppen. Doch da haben die beiden die Rechnung ohne Vivien gemacht, denn in diesem Jüngling scheint mehr zu stecken als man bisher angenommen hat. Vor allem, da er scheinbar auch durch die magischen Kräfte seiner Mutter profitiert hat.
Mit der Reihe „Hexen des verlorenen Landes“ veröffentlicht der Splitter Verlag nun den dritten Zyklus von Jean Dufaux erfolgreicher Fantasyreihe. Für die Umsetzung dieser Geschichte konnte Dufaux Zeichnerin Béatrice Tillier verpflichten, die sich unter anderem einen Namen bei der Reihe „Fee“ gemacht hat. Tilliers Zeichnungen passen aber auch perfekt in Dufaux Welt. Sie sind sehr realistisch und haben einen Blick für Details. Vor allem diese sind hier sehr beeindruckend, so fühlt man sich wirklich in den Wald hineinversetzt, in dem die Handlung gerade spielt, oder man kann das Feuer wirklich fühlen, welches sie gerade dargestellt hat. Hierbei ist auch der Wechsel der Perspektive zu beachten, so dass man immer wieder eine neue Einstellung auf die Szene hat und so ein gut abgerundetes Gesamtbild bekommt.
Da ich die ersten beiden Zyklen nicht kannte, hatte ich große Bedenken bei diesem Band, ob ich die Handlung überhaupt verstehen kann. Diese scheint aber losgelöst von den vorherigen Geschichten zu sein, so dass man auch als Neuling „Schwarzkopf“ genießen kann. Das Ende der Geschichte ist Unheilverkündend und ich bin gespannt wie es im zweiten Teil weitergehen wird. Dufaux ist ein Meister in seinem Metier den ich immer wieder gerne lese.