Eigentlich wollte die Universitätsprofessorin Harry Wild (Jane Seymour) nur ihren Ruhestand genießen. Gutes Essen, gute Weine ab und zu ein Treffen mit einem Mann und endlich den Roman schreiben, den sie schon so lange geplant hat. Doch wie so oft im Leben kommt alles anders. Während einer Shoppingtour wird sie auf offener Straße von Fergus Reid (Rohan Nedd) überfallen, der ihr die Geldbörse stiehlt.
Zum Glück ist Harrys Sohn Charlie (Kevin J. Ryan) Polizist, so dass sie nach dem Überfall wenigstens für ein paar Tage ein Gefühl der Sicherheit hat. Das Problem ist aber, dass Charlies Frau Orla (Amy Huberman) sie gar nicht leiden kann und Harry so schnell wie möglich wieder loswerden möchte.
Durch Zufall entdeckt Harry im Arbeitszimmer ihres Sohnes die Akte eines aktuellen Mordfalles. In diesem erkennt sie das Muster aus einem lange vergessenen Roman wieder, den sie selbst aber an der Universität unterrichtet hat. Da Charlie kein Ohr für ihre Theorien hat, begibt sich Harry selbst auf Mördersuche.
Bevor sie dies aber macht stellt sie aber erst einmal Fergus zur Rede. Diesen hat sie zufällig auf einem Spielplatz mit seiner kleinen Schwester entdeckt und erkennt, dass er nicht der Typ für Überfälle ist. Fergus gibt Harry ihre Geldbörse samt Inhalt zurück und entschuldigt sich bei ihr. Er weiß, dass er einen Fehler begangen hat und möchte diesen wieder gutmachen. Für Harry ein willkommenes Angebot, da sie Fergus nun mit auf ihre Verbrecherjagd nimmt.
Dieses ist dann auch der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Harry fördert und fordert Fergus, dafür ist er ihr Partner bei der Aufklärung eher seltsamer Mordfälle. Meist kommt Harry dabei aber ihrem Sohn Charlie in die Quere, was dieser natürlich aus beruflicher und privater Sicht überhaupt nicht gebrauchen kann. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Fergus und Harrys Enkelin Lola (Rose O’Neil) sich sehr gut leiden können, was natürlich ein Dorn im Auge von Orla ist.
Mit der Krimiserie „Harry Wild Mörderjagd in Dublin“ wird aus der britischen Schauspielerin Jane Seymour eine moderne Miss Marple. Eigentlich möchte Harry ja nur den Ruhestand genießen, merkt aber schon bald, dass dieser viel zu langweilig für sie ist. So sucht sie sich ein neues Hobby und beginnt nach dem fulminanten Auftakt ihrer Karriere mit Fergus zuerst in kleinen Fällen zu ermitteln. Diese enden aber meist in einer Katastrophe, so dass Harry und Fergus immer mitten im nächsten Mordfall ermitteln.
Für die Figur der Harry Wild hätte man niemand besseren finden können. Jane Seymour ist eine hervorragende Schauspielerin, die zum einen das arrogante und etwas überheblich schnodderige, zum anderen aber auch das scharfsinnige und einfühlsame sehr gut transportieren kann. Dass sie nun schon seit über 50 Jahren im Filmgeschäft ist merkt man ihr hier kaum an, außer wenn sie sich einmal wieder als Großmütterchen verkleidet um Zeugen zu befragen.
Mir persönlich hat diese neue Krimiserie äußerst gut gefallen. Sie war herrlich amüsant, gleichzeitig aber auch total spannend. Natürlich agiert die Hobbyermittlerin nicht so wie ein Polizist und begibt sich meist immer selbst völlig ungeschützt in die Gefahr. Dazu kommt, dass ihr Büro zwischen ihrer Küche und dem örtlichen Pub hin und her pendelte, was das ganze nur noch charmanter machte. Leider waren die acht Episoden zu schnell vorbei. Ich hoffe aber mal, dass das Publikum die Serie ebenso interessant fand wie ich, so dass wir demnächst neue Kriminalfälle um Harry Wild erwarten dürfen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten