Während einer Rede zum ersten Mai von Ministerin Sissela Lindgren (Anna Sise) wird ganz plötzlich die digitale Überwachung durch die SÄPO (Sicherheitspolizei), dem schwedischen Inlandsnachrichtendienst, unterbrochen.
Trotz größter Anstrengungen können die IT Experten nicht wieder auf das System zugreifen, so dass die Rede eine ganze Zeit unbeobachtet ist.
Diese Zeit wollen Terroristen nutzen, um einen der größten Bombenanschläge in der Geschichte Schwedens durchzuführen. Bevor es aber so weit kommen kann, sieht Navy SEAL Carl Hamilton (Jakob Oftebro), wie eine Frau schnell und vor allem äußerst verdächtig den Platz verlässt.
Nach kurzer Verfolgung kann Carl die Frau in einem Hinterhof stellen, wo es zu einem schnellen, aber brutalem Kampf kommt. Doch obwohl Carl die Frau überwältigen konnte, wird die Bombe per Fernauslöser gezündet, richtet aber kaum Schaden an.
Die Terroristen haben aber natürlich einen Notfallplan und zünden eine weitere Bombe, die mehrere Menschen das Leben kostet, darunter auch das des Sekretärs von Sissela Lindgren.
Während Carl in Verbindung mit seiner Kontaktperson Farrin Haig (Rowena King) tritt, wird in Schweden die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen. Nach Sichtung des noch verbliebenen Videomaterials entdeckt man auch Carl auf dem Platz der Kundgebung, der sich aus Sicht der SÄPO sehr verdächtig verhält. Doch DG (Krister Henrikson), Carls ehemaliger Chef vom OP-5, dem militärischen Geheimdienst Schwedens, erkennt ihn sofort wieder und rekrutiert diesen erneut.
Schnell wird Carl in die SÄPO eingeschleust, wo er scheinbar mit Kristin Ek (Nina Zanjani) und Birger Hagman (Jörgen Thorsson) zusammenarbeitet, in Wirklichkeit aber für zwei Geheimdienste spioniert.
Den drei Ermittlern gelingt es dann auch, den Weg der Terroristen nachzuzeichnen und schon bald entdeckt man die drei Attentäter in Hamburg. Während sich Carl und Kristin auf den Weg nach Deutschland machen, taucht plötzlich ein ganz anderes Problem auf.
Ein russischer Botschaftsmitarbeiter ist in Russland ermordet worden, der vorher ausgiebigen Kontakt zum Sekretär von Sissela Lindgren hatte. Kann es sein, dass diese Morde irgendwie zusammenhängen?
„Hamilton Undercover in Stockholm“ ist eine Serie, die die aktuelle Angst vor Cyber-Angriffen und Terroranschlägen aufgreift. Bei genauerer Sicht ist es aber auch eine Abrechnung mit der Skrupellosigkeit und Machtgier von Menschen.
Verschiedene Geheimdienste, die ja eigentlich das Wohl des Volkes als gemeinsames Ziel haben sollten, teilen Erkenntnisse nicht, arbeiten teilweise sogar sabotierend bewusst gegeneinander im Gerangel um Kompetenzen und Befugnisse. Und natürlich: Geld. Wieviel Geldgier hinter scheinbar ideologischen Verbrechen stecken kann, wird hier entlarvt.
Dennoch verrennt „Hamilton“ sich etwas in seiner Vielschichtigkeit und dem Wirrwarr an Geheimdiensten. Der scheinbar in alles eingeweihte Hamilton als Hauptfigur wird ebenfalls „von höherer Stelle“ nur als Spielfigur bewegt.
Dabei ist der Charakter leider sehr unnahbar und kalt geblieben. Dies war in mancher Hinsicht sicher gewollt als abgebrühter Spion, der fast alles kann, in anderer Hinsicht macht gerade dieses es schwer, eine Beziehung aufzubauen.
Auch die anderen Schauspieler wirkten eher hölzern und nicht ganz passend in ihren Rollen. Eine leitende Beamtin im Sicherheitsdienst sollte sich nicht wirklich so stümperhaft anstellen. Herausragend scheint vor allem Jörgen Thorsson als Computer-Nerd.
Insgesamt ist „Hamilton Undercover in Stockholm“ eine gut gemeinte Serie mit teils sehr gut gemachten Effekten, die aber im Plot sehr unübersichtlich ist, und somit wenig echte Spannung aufbauen lässt. Interessante Wendungen innerhalb der Serie sind nett, machen aber den Gesamteindruck nicht wett.
Für mich eine eher nicht so gelungene Umsetzung von den Bestsellern von Jan Guillou, dennoch aber eine gute Grundidee innerhalb der Handlung mit netten Effekten.
Meine Meinung: 7 von 10 Punkten