Die Hamburger Band HÆCTOR hat kürzlich seine Videopremiere zur Single “Edges” gefeiert. Es ist der vielleicht politischste und persönlichste Song des Quartetts “und dies wird ebenso im Video unterstrichen – als kritische Erinnerung an die Reichspogromnacht.” Es handelt sich dabei um die fünfte Singleauskopplung aus dem voraussichtlich im Frühjahr 2022 erscheinenden Debütalbum „Modern Urban Angst“.
„Ich komme aus Sangerhausen im Südharz, nahe dem Kyffhäuser-Denkmal. Seitdem ich 2008 zum Studieren nach Hamburg gegangen bin, war es immer mein Heimatsymbol“, erinnert sich Sänger Martin Wendt. „Seit der Flüchtlingskrise hat die AFD in meiner Heimat mehr als 30 Prozent der Stimmen gewonnen. Und das Denkmal ist ein wenig beschmutzt, weil der ultrarechte Flügel der AFD dort seine Jahrestreffen abhält.“ In „Edges“ beschreiben Wendt und seine Bandkollegen die Ecken und Kanten, die Tag für Tag in unserer Gesellschaft erwachsen. Selbstverständlichkeiten wie Frieden und Wohlstand treten in den Hintergrund und Erinnerungen von schlimmen Dekaden des vergangenen Jahrhunderts verschwimmen immer mehr. „Ich bin sicherlich nicht der einzige aus den neuen Bundesländern, der seine Heimat dem attraktivem Großstadtleben geopfert hat. Jetzt schaut man zurück auf seine Ursprünge und bekommt ein beklemmendes Gefühl. Habe ich da vielleicht auch eine gewisse Mitschuld?“, fragt sich Wendt.