An einem verschneiten Abend im Jahre 1985 reisen drei Londoner Geschäftsmänner zu einem befreundeten Wissenschaftler, der ihnen seine neueste Erfindung zeigen möchte. Mit dieser soll es ihm angeblich gelingen durch die Zeit zu reisen. Eine kleine Demonstration soll die Zweifler beruhigen, doch beim Essen machen sie ihm deutlich bewusst, dass dem nicht so ist. Kurzerhand steht der Wissenschaftler auf und nutzt die Maschine für sich.
Der Wissenschaftler reist ins Jahr 802.701 und findet dort eine paradiesische Welt vor. Nach einigem Umherstreifen entdeckt er die Bewohner dieser Welt. Die Eloi sind friedliche Wesen, die scheinbar die Nachfahren der Menschen sind. Mit ihrer kindlichen Art und Weise schließt der Wissenschaftler die Eloi sofort in sein Herz, ist dabei vor allem von ihrer Naivität begeistert. Diese sorgt auch dafür, dass er eine Begleiterin in dieser Welt hat. Während eines Bades ertrinkt eine der Eloi fast, die aber vom Zeitreisenden gerettet wird. Von nun an weicht diese ihm nicht mehr von der Seite.
Gleichzeitig beginnt der Zeitreisende mit Nachforschungen in dieser fremden Welt, da die Zeitmaschine gestohlen wurde. Die Eloi können dies aber nicht gewesen sein, da sie gar nicht dazu in der Lage gewesen wären. Nach kurzer Zeit findet er Öffnungen in den Untergrund. Aus Neugier steigt er hinab und findet eine zweite Welt vor in denen die Morlocks wohnen. Diese unterirdischen Bewohner ernähren sich scheinbar von den Eloi und sind diesen kulturell als auch intellektuell weit überlegen. Der Wissenschaftler kann den angreifenden Morlocks mit letzter Kraft entkommen und muss nun einen Weg finden seine Zeitmaschine zurückzubekommen um wieder zurück in seine eigene Zeit zu gelangen.
Die nun bei Splitter erscheinende Serie „H.G. Wells“ hat die Hauptwerke dieses großen britischen Autors als Thema. Dabei wurde das Hauptaugenmerk nicht auf die späteren politischen Erfolge gelegt, sondern auf die frühen Science-Fiction Werke. Der erste Band der Reihe ist die Adaption von „Die Zeitmaschine“, seinem ersten großen Erfolg, die ihm einen Ruf als phantasievollen Autor gesichert hatte.
Die Adaption der Geschichte lag in den Händen von Autor Dobbs und Künstler Mathieu Moreau. Die Anpassung von Wells Geschichte an das Comic ist Dobbs sehr gut gelungen, was aber auch nur funktionieren konnte durch die aussagekräftigen Zeichnungen von Moreau. Diesem gelingt es die Geschichte wie einen Film erscheinen zu lassen. Zum einen sind es kurze und detailverliebte Sequenzen, zum anderen auch ausschweifende Landschaftsaufnahmen, die diese seltsam anmutende Welt beschreiben. Die Zeichnungen sind wirklich beeindruckend und untermalen dieses befremdliche Gefühl, welches auch der Wissenschaftler gehabt haben müsste. Dabei wird auch die Kritik an den klassischen Herrschaftssystemen in Großbritannien des viktorianischen Zeitalters mehr als überdeutlich.
„Die Zeitmaschine“ ist ein würdiger Auftakt für eine Adaption des bedeutendsten Autors für klassische Science Fiction. Dobbs und Moreau schaffen genau die passende Atmosphäre und es gelingt ihnen, uns Leser schon ab der ersten Seite zu fesseln. Ich bin schon sehr gespannt, wie es im zweiten Band mit „Krieg der Welten“ weitergehen wird und ob das Niveau noch genauso hoch ist, wie bei diesem Band.