Der titelgebende Ausdruck Gung Ho trägt die Bedeutung enthusiastisch, motiviert, engagiert und in Harmonie zusammenarbeiten. Im zweiten Weltkrieg wurde Gung Ho auch als Kampfschrei bei den Marines verwendet. Hier in “Gung Ho Schwarze Schafe”, dem ersten Teil von ingesamt fünf, wird Gung Ho als Slang-Begriff für “hitzköpfig und übermotiviert, ohne Rücksicht auf Verlust” genutzt. “Ohne Rücksicht auf Verluste” wird zum Beispiel der zweite Teil, der 2015 erscheinen soll, heißen. Verdammt lange Wartezeit.
“Gung Ho Schwarze Schafe” wird von Benjamin von Eckartsbart (Text) und Thomas von Kummant (Zeichnungen) geschrieben und gezeichnet. Gilt wahrscheinlich auch für die weiteren Teile aber man weiß ja nie. Ist erstmal eine Annahme. Im ersten Band bemerkte ich sofort den für mich untypischen Zeichenstil. Irgendwas ist, mal abgesehen vom Format und dem härteren Umschlag, anders. Irgendwie größer wirkend und auch eher gröber. Der Mann fürs Grobe, der direkt in den ersten Bildern zu sehen ist, erinnert mich merkwürdigerweise an einen Charakter aus Tim & Struppi.
Jedenfalls werden zwei unartige Jugendlich in einer weiteres Lager gebracht. Man weiß zuerst nicht wofür, warum und überhaupt. Meine Vermutungen lagen gänzlich daneben und wurden aber präziser. Irgendwann wurde der Leser dann auch aufgeklärt. Es dient sowohl zum Benehmen lernen als auch zum Schutz, wer allerdings nicht artig ist, wird ganz schnell aus dieser letzten Bastion, der letzten Chance für ungezogen Jugendliche, in die schutzlose Außenwelt ausgesetzt. Das macht aufgrund der Interpretation als Slang-Begriff durchaus angebracht sein und trifft den Nagel auf dem Kopf.
Eine Abenteuergeschichte wird es wohl werden, dieses “Gung Ho”, bleibt abzuwarten, wie es weitergeht, denn der erste Teil “Gung Ho Schwarze Schafe” ist mir persönlich zu kurz und nicht so knackig als dass man sich da vernünftig ein Urteil bilden kann. Geht auf jeden Fall in Ordnung.