Auf der Rückfahrt von einer mehr als ernüchternden Hochzeitsfeier fahren Max McCall (Mark Bonnar) und sein Bruder Jake (Jamie Sives) gemeinsam nach Hause. Da Max ein wenig an der Bar versackt ist, liegt es nun an Jake beide unbeschadet heimzubringen. Mitten in einem kurzen Wortgefecht, bei dem Kenny nicht auf die Straße achtet, läuft ihnen plötzlich ein Mann vors Auto.
Jake steigt sofort aus um sich um den Verletzten zu kümmern, nur um feststellen zu müssen, dass der Mann tot ist. Gemeinsam mit Max bringt er den Mann wieder zurück in sein nahegelegenes Haus. Dort setzen sie den Mann in einen Sessel vor den eingeschalteten Fernseher, so dass es nach einem natürlichen Tod aussieht.
Die Tage nach dem Unfall verstreichen und durch die Todesanzeige in der Zeitung, die einen natürlichen Tod als Todesursache angibt, haben die Brüder schon die Hoffnung, dass sie mit einem blauen Auge davongekommen sind. Doch am Tage vor der Beerdigung wird Jake vom Notar des Mannes angerufen. Man hat Jakes Geldbörse im Haus gefunden. Zum Glück war der Mann Plattensammler und Jake ist Plattenhändler, so dass es eine einfache Erklärung dafür gibt.
Am nächsten Tag gehen beide also zur Beerdigung und lernen dort Angie Curtis (Ruth Bradley) kennen, die Nichte des Opfers. Diese ist extra zur Beerdigung aus Chicago angereist, um ihrem Onkel die letzte Ehre zu erweisen.
Leider ist sie auch die Einzige, die den Brüdern noch zum Verhängnis werden kann…denn nur Verwandte können eine posthume Autopsie veranlassen – und so rät Max seinem Bruder der Nichte besondere Aufmerksamkeit zu schenken, was Max zu wörtlich nimmt. Bei den beiden funkt es und Jake und Angie verbringen viel Zeit miteinander.
Diese Beziehung macht es natürlich schwierig das Lügenkonstrukt aufrecht zu erhalten und so folgt eine Notlüge der nächsten. Was beide aber nicht wissen – eine Nachbarin hat die Tat beobachtet. Nun möchte sie 20.000 Pfund für ihr Schweigen haben.
Gleichzeitig beginnt Angie an der natürlichen Todesursache ihres Onkels zu zweifeln, so dass der alkoholsüchtige Detektiv Kenny Burns (Emun Elliot) eingeschaltet wird. Max erhofft sich ein geschöntes Gutachten von ihm. Doch Kenny nimmt diesen Auftrag ernst und schwört vom Alkohol ab, so dass auch er nun eine Bedrohung für die beiden Brüder wird.
Die ersten vier Episoden der britischen TV-Serie „Guilt“ führen uns Zuschauer nach Edinburgh und dort in einen Sumpf der Lügen und der Verbrechen. Wie weit würden Menschen gehen, um ein von ihnen begangenes Verbrechen zu vertuschen – und sei es nur einen dummen Unfall?
Dabei ist es nicht nur die Schuld der beiden Brüder. Mit jeder neuen Episode wird ein weiterer Aspekt in dieser Geschichte aufgedeckt und schon bald stellt sich für uns Zuschauer heraus, dass nicht nur Max und Jake irgendwie am Tod des Mannes beteiligt waren, sondern auch noch eine Reihe anderer Personen, die nun auch alle etwas zu verlieren haben.
Was als etwas absurde Krimiserie mit einigen wenigen komischen Momenten begann, entwickelte sich schnell zu einem Krimidrama, in welchem di Abgründe der menschlichen Seele offengelegt werden. Dabei stellt sich hier oft die Frage, wer der eigentlich Böse in dieser Serie ist, da man niemandem wirklich trauen kann.
Persönlich haben mich diese vier Episoden gut unterhalten, obwohl die Handlung an manchen Stellen doch ein wenig sehr lang aufgebaut war. Die Figuren und die dazu passenden Schauspieler sind sehr gut gewählt und vor allem die Darsteller der beiden Brüder machen einen hervorragenden Job. Da diese Staffel ja nur der Auftakt der Serie war, bin ich sehr gespannt, wie sich die Handlung noch entwickeln wird.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten