Es war einmal eine junge Frau, die zusammen mit ihren Eltern und Brüdern lebte. Eines Tages erschien ein König vor ihrer Tür und bat ihren Vater um ihre Hand, der natürlich sofort einwilligte. Die junge Frau aber war nicht ganz so begeistert, da sie den Bart des Mannes fürchtete. Obwohl dieser tiefschwarz war, hatte er einen blauen Schimmer, so dass sie ihn Blaubart taufte.
Bei der Abreise in Blaubarts Schloss bat sie ihre Brüder um das Versprechen, dass diese sofort kommen sollen, wenn sie nach ihnen ruft. Im Schloss angekommen kann sie ihr Glück kaum fassen. Es ist riesig, aber dennoch macht ihr Blaubart Angst. Eines Tages muss Blaubart fort und übergibt seiner schönen Frau die Schlüssel zum Schloss. Sie darf überall hin, nur in die Geheimkammer im Keller des Schlosses nicht. Zuerst hält sie sich daran, doch dann ist ihre Neugier einfach zu groß. Leider ein Fehler…
Es war einmal ein armer Müller, der dem Teufel in Gestalt eines alten Mannes begegnet. Dieser verspricht ihm Reichtum im Tausch gegen das, was hinter seiner Mühle steht. Der Müller willigt ohne mit der Wimper zu zucken ein, da er denkt, dass es um den dort stehenden Apfelbaum geht. Bei der Mühle angekommen sieht er aber, dass seine Tochter hinter der Mühle fegte.
Drei Jahre später kommt der Teufel um seinen Lohn zu holen, doch das da Mädchen sehr fromm ist, hat der Teufel keine Handhabe über sie. Selbst als der Vater dem Mädchen die Hände abschlägt kann der Teufel sie nicht mitnehmen und muss aufgeben. Doch in der Mühle kann sie nun nicht mehr bleiben. Sie begibt sich auf Wanderschaft und trifft auf einen Engel, der ihr hilft. Doch leider ist dies noch nicht das Ende der Geschichte…
Es war einmal eine junge Frau, die von ihrem Vater verheiratet wurde. Ihren Mann liebt sie aber nicht, dennoch kann sie daran aber nichts ändern. Eines Tages muss sie dem Drängen ihres Bräutigams nachgeben und sie muss ihn in seinem Haus im dunklen Wald besuchen. Damit sie sich nicht verläuft legt er eine Spur aus Asche zu seinem Haus, dem sie einfach nur folgen soll.
Da die junge Frau dem Ganzen aber nicht traut, legt sie sich selbst eine Spur aus Linsen von ihrem Haus zum Haus ihres Bräutigams. Dort angekommen ist das Haus aber leer. Im Keller trifft sie zuerst auf einen Vogel, der sie vor dem Mörderhaus warnt und dann auf eine Alte, die ihr ebenfalls eine Warnung zukommen lässt. Ihr Bräutigam ist der Räuberhauptmann, der nicht davor zurückschreckt seine jungen Opfer zu verspeisen. Wird es ihr gelingen noch rechtzeitig zu fliehen?
Es war einmal eine junge Frau, die bei ihrer bösen Stiefmutter und deren genauso bösen Tochter lebte. Letztere war mehr als nur neidisch auf ihre hübsche Stiefschwester. Eines Tages sah sie die schöne neue Schürze der Schwester und teilte dieses auch sogleich ihrer Mutter mit. Die Mutter sah die Begierde in den Augen ihrer Tochter und versprach ihr, die Schwester zu töten.
In der Nacht geschah es dann aber, dass die Mutter aus versehen ihr eigenes Kind ermordet hat. Die Stieftochter konnte schnell zu ihrem Geliebten, „Der Liebste Roland“ fliehen, doch damit endete die Geschichte nicht. Die Stiefmutter war eine Hexe und schwor bittere Rache und so verfolgte sie die Liebenden in ihren Siebenmeilenstiefeln bis ans Ende der Welt…
Da einige Geschichten der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm sehr gruselig und auch unfassbar brutal sind, haben sich Marc Gruppe und Stephan Bosenius von Titania Medien dazu entschieden, diese Geschichten nicht im Rahmen ihrer „Grimms Märchen“ Hörspielreihe, sondern im „Gruselkabinett“ zu veröffentlichen. Natürlich gibt es auch viele „Schauermärchen“, so dass diese Sammlung nur der erste Teil dieser Gruselgeschichten ist.
Enthalten sind in dieser Sammlung „Blaubart“, Das Mädchen ohne Hände“, „Der Räuberbräutigam“ sowie „Der Liebste Roland“. Diese sind von ihrer Handlung völlig verschieden, gehören aber definitiv in diese Sammlung. Die Geschichten haben nämlich alle eins gemeinsam – sie sind unfassbar brutal und schaurig.
Für die Umsetzung der Geschichte konnten Gruppe und Bosenius auf die Stimmen vieler bekannter Synchron- und Hörspielsprechern setzen. Im Gegensatz zu „Grimms Märchen“ in denen Peter Weis der Erzähler ist, fungiert hier Bodo Primus als eben dieser, der auch in allen vier Geschichten diese Rolle hat. Dieser agiert damit als Bindeglied zwischen den einzelnen Schauergeschichten.
In weiteren Rollen kann man die Stimmen von Reinhilt Schneider, Benedikt Weber, Louis Friedemann Thiele, Leon Reichert, Marc Gruppe, Bernd Stevens, Jonas Minthe, Thomas Balou Martin, Lutz Reichert, Ursula Sieg, Clara Fischer, Sigrid Burkholder, Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt, Ingeborg Kallweit, Bernd Kreibich, Edward McMenemy, Regine Lamster, Michael Pan, Monika John, Luise Lunow, Stephanie Kellner, Julian Tennstedt hören.
Die „Schauermärchen“ sind schon wirklich gut. Eine Orgie der Gewalt, die man diesen „Kindergeschichten“ so fast gar nicht zutraue würde. Natürlich ist schon lange bekannt, dass sich Märchen nicht unbedingt immer für Kinder eignen, doch besonders diese vier ausgewählten Geschichten sind schon wirklich heftig. Natürlich kommt dann noch die gute Hörspielproduktion dazu, die einem als Hörer einen Schauer über den Rücken laufen lässt.
Ein großes Lob an die Macher und ich bin wirklich gespannt, welche Gruselgeschichten uns in der nächsten Episode der Schauermärchen erwarten werden.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten